Unfall: Badeverbot an Königsseeache
Gerald Lehner
Fünf Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren dürften beim Baden in Hallein-Rif die Strömung unterschätzt haben und wurden Montagnachmittag in eine Wasserwalze der Königsseeache gerissen. Andere Badende eilten zu Hilfe, schildert Armin Redzic, einer der Lebensretter:
„Ich bin da gesessen und habe Schreie gehört. Da waren mehrere Erwachsene und fünf Kinder drinnen. Ich bin hineingesprungen und habe zwei Kinder und einen Erwachsenen herausgezogen. Es ist so schnell passiert. Wir haben schnell reagiert, aber einer fehlt noch.“
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Nun behördliches Badeverbot
Das Baden an der Königsseeache ist seit Dienstagfrüh behördlich verboten. Auch der Bezirksrettungskommandant Anton Meisl aus Hallein warnt: „Es ist sehr gefährlich, wenn man bei so einem Fluss hineingeht, weil er schätzungsweise unter 10 Grad hat und bei einer Lufttemperatur von über 30 Grad hält das der gesündeste Körper nicht aus.“
Dominik Schlederer
Laut Polizei wird niemand mehr vermisst
Ein Ersthelfer wäre beinahe selbst ertrunken, er musste schwer verletzt mit dem Hubschrauber ins Landeskrankenhaus gebracht werden. Ein weiterer Retter wurde ebenfalls verletzt, eines der geretteten Kinder erlitt eine Gehirnerschütterung.
Da sich nicht klären ließ, ob ein Helfer in den Fluss gestürzt war oder nicht, wurde ein Großaufgebot der Einsatzkräfte alarmiert. Am späten Montagabend wurde die Suche schließlich abgebrochen. Laut Polizei gab es bis Dienstagfrüh keine Vermisstenmeldung, somit dürfte niemand abgängig sein.
„Badende haben Strömung unterschätzt“
Laut Polizei ereignete sich der Badeunfall im Bereich des Almweges beim Rifer Spitz, wo die Königsseeache in die Salzach mündet. „Die Kinder wollten offenbar baden gehen und haben die Strömung unterschätzt. Sie sind in Richtung einer ein bis zwei Meter hohen Sohlstufe abgetrieben. Wir gehen davon aus, dass nicht mehr als fünf Kinder im Wasser waren“, sagte der Polizeisprecher.
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Augenzeugen berichteten Montagnachmittag, dass zwei Passanten ins Wasser gestiegen waren, um die Kinder, die offenbar über die Sohlstufe gespült wurden, aus dem Fluss zu ziehen. Es sei aber dann nur noch ein Retter aus der Ache gekommen.
Großeinsatz
Einsatzkräfte der Polizei, die Besatzung des Polizeihubschraubers „Libelle“, das Team des Notarzthubschraubers „Christophorus 6“, die Freiwillige Feuerwehr Hallein, Taucher der Feuerwehr und Wasserretter beteiligten sich an der Suche nach möglichen Vermissten.
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Einsatzgebiete waren die Königsseesche und die Salzach. Der Feuerwehrkommandant von Hallein, Rudolf Wessely, sagte, dass zwei Personen schwer und zwei weitere Personen leicht verletzt wurden. Dem Roten Kreuz zufolge wurden bisher drei Verletzte ins Landeskrankenhaus Salzburg gebracht.
Links:
- Paragleiter tödlich abgestürzt (salzburg.ORF.at; 17.6.2013)
- Bauer mit Traktor abgestürzt - tot (salzburg.ORF.at; 17.6.2013)