EU-Naturschutzgeld für Forstwege „verbraten“?

Der Umweltdachverband verstärkt nun seine Kritik am Salzburger Agrar- und Naturschutz-Landesrat Sepp Eisl (ÖVP). Der habe viel Fördergeld aus Brüssel zweckwidrig für den land- und forstwirtschaftlichen Wegebau eingesetzt. Eisls Abteilung weist das zurück.

Neu gebaute Forststraße

ORF

Heftige Debatte um Verwendung von Fördergeld. Der Umweltdachverband hofft, dass sich Brüssel wehrt

Gerhard Heilingbrunner vom Umweltdachverband sagt, insgesamt gehe es in Salzburg um zehn Millionen Euro von der EU.

Diese wären eigentlich für Naturschutz vorgesehen gewesen: „Das Geld ist dann in Salzburg vereinbarungswidrig für den Forststraßenbau und den landwirtschaftlichen Wegebau verwendet worden. Das darf nie mehr passieren.“

Heilingbrunner ergänzt, er hoffe, dass eine solche Politik auch in Brüssel nicht akzeptiert werde: „Es gibt schon genug Güterwege und Forststraßen in Österreich. Es gibt 160.000 Kilometer Forststraßen. Das wäre vier Mal um die Erde.“

Abteilung Eisl weist Vorwürfe zurück

Die Behauptungen aus Wien entsprächen nicht den Tatsachen. So reagiert Hofrat Josef Schwaiger aus dem Büro von Landesrat Sepp Eisl (ÖVP) auf die Kritik. Es handle sich nicht um zehn, sondern um sechs Millionen Euro aus EU-Mitteln, die für den Wegebau eingesetzt wurden.

Es gebe auch gar nicht genügend Naturschutz-Projekte, die förderungswürdig gewesen wären, sagt der Chef der Agrarabteilung des Landes auf Anfrage des ORF.