„Bloß kein Kontakt zwischen Opfer und Täter!“

Bloß kein Kontakt zwischen Opfer und Täter - das sagt jetzt der deutsche Psychologe Klaus Ottomayer zum Fall jener Salzburgerin, deren Vergewaltiger seine Strafe mit elektronischer Fußfessel zu Hause absitzen darf.

Bei einer Diskussion des Salzburger Bewährungshilfevereins Neustart hatte ein anderer deutscher Forscher gemeint, dass eine Haftstrafe dem Opfer gar nicht so wichtig sei. Wichtig sei Opfern vielmehr Schuldeinsicht beim Täter, eine Entschuldigung, vielleicht sogar eine Aussprache.

Opfer sollen sich nicht verantwortlich fühlen

Entsetzt darauf reagiert der deutsche Psychologe und Unilehrer Klaus Ottomayer: „Eine Versöhnung mit dem Täter ist bei einem Opfer von Sexualdelikten völlig kontraindiziert. Es dürfte niemand dem Opfer gut zureden sich mit dem Täter zu versöhnen. Es gibt solche psychotherapeutischen Ansätze, aber die sind sehr schädlich, weil danach nämlich folgendes passiert: das Opfer fühlt sich dann auch noch für den Täter sozial verantwortlich. Und das tun manche Opfer sowieso, wie etwa Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden.“

Bewährungshelfer dürften sich nicht zu sehr auf die Seite der Täter schlagen, sagt Ottomayer. Die Sicht der Opfer sei in den letzten Jahren ebenfalls sehr wichtig geworden, betont hingegen der Bewährungshilfeverein Neustart.

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