„Besucherlenkung“ für Getreidegasse gefordert

In der Hochsaison kommen im Monat geschätzte 750.000 Tagestouristen in die Salzburger Altstadt - fast alle besuchen Getreidegasse. Damit das Weltkulturerbe dadurch nicht zerstört wird, werden Rufe nach einer „Besucherlenkung“ laut.

Der Sommer-Tourismus in der Stadt Salzburg boomt. Die Zahl der Übernachtungen z.B. stieg heuer gegenüber dem Vorjahr noch einmal um fünf Prozent. Allein die Zahl der Tagestouristen wird in einem Hochsaison-Monat wie dem August auf rund 750.000 geschätzt - fast alle von ihnen nehmen dabei zum Beispiel den Weg durch die Getreidegasse, die bekannteste Straße im Weltkulturerbe.

„Nicht durch unsere Schaulustigkeit zerstören“

Der Kommunikationswissenschafter Kurt Luger von der Universität Salzburg befasst sich kritisch mit dem Thema - und hält Beschränkungen für nötig: „Je mehr Leute zur selben Zeit das gleiche suchen, desto mehr zerstören sie es, indem sie es finden. Das ist eine alte Weisheit. Und daher ist es vernünftig, so etwas wie eine Besucherstrom-Lenkung auch anzudenken. Tatsächlich ist es so, dass manche Einrichtung wie zum Beispiel das Welterbe Angkor Wat so massiv unter dem Tourismus leiden, dass man Beschränkungen einführen muss. Sonst wird das, was es zu besuchen gilt, ruiniert. Das kann’s ja wohl nicht sein, wenn wir sagen ‚Wir schützen das Erbe der Welt‘, dass wir es dann durch unsere Schaulustigkeit zerstören.“

Sperren hält der Wissenschafter für das falsche Signal. Man könne aber den Besuch der Altstadt zum Beispiel mit der Salzburg Card verknüpfen. Mit dieser Karte kann man jetzt schon alle Museen und kostenpflichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen - sie kostet 22 Euro für 24 Stunden.

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