Weiter Streit um Altstadt-Regelung

Dienstag gab es zum Dauerthema Zufahrtsregelung für die Altstadt gleich zwei Pressegespräche. ÖVP-Vizebürgermeister Harald Preuner fordert die sofortige Aufhebung. Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) behält die Regelung bis Mitte August bei.

Residenzplatz in der Salzburger Altstadt

Gerald Lehner

Residenzplatz ohne Massen - neuerdings mit viel Platz für entspanntes Stadtleben auch im Sommer

Die Altstadtsperre müsse sofort aufgehoben werden. Das verlangt der schwarze Vizebürgermeister Preuner.

Der wirtschaftliche Schaden für Marktlieferanten, Wirte und Altstadtgeschäfte wirke sich bereits nach einer Woche katastrophal aus.

Der grüne Stadtrat Padutsch denkt nicht daran, den Forderungen Preuners nachzukommen. Altstadt-Marketing, Unternehmer und Wirtschaftskammer hätten ihre Kunden nur mangelhaft informiert - denn in Wirklich gebe es gar keine Sperre der Altstadt für Autofahrer.

Schluss mit cool und lustig

Die Lockerheit, die sonst häufig bei Pressekonferenzen von Harald Preuner oder Johann Padutsch herrscht, fehlte am Dienstagvormittag vollständig.

Beide Stadtpolitiker wirken angespannt und unter Druck. Druck dürfte auch von Interessensgruppen im Hintergrund kommen. Beide Politiker wollen ihre bisherige Linie beibehalten.

Padutsch sieht Vorteile für ganze Stadt

Der grüne Verkehrsstadtrat Padutsch zieht nach einer Woche die Bilanz: „Aus der Sicht des Verkehrs hat die Maßnahme gemeinsam mit der klareren Schlechtwetter-Verordnung und dem klareren Stau-Management bestens funktioniert. Wir haben in der ganzen Stadt eine Entlastung und dennoch eine florierende Wirtschaft.“

Preuner will sofortige Aufhebung

Der schwarze Vizebürgermeister Preuner sieht das völlig anders: „Es gibt Umsatzrückgänge in allen Bereichen. Am stärksten betroffen sind die Marktstandler. Und wenn die etwas sagen, dann hat das schon für mich persönlich einen hohen Stellenwert. Deshalb mein Appell nochmals, man soll Vernunft einkehren lassen, noch einmal darüber nachdenken und diese Mittagsregelung sofort aufheben.“

Es seien vor allem die Einheimischen, die ausgeblieben sind, sagt Preuner und meint damit Salzburger aus Stadt und Land, Oberösterreicher und Bayern.

Miserable Kommunikation im Vorfeld?

Um diese Zielgruppe müsste der Altstadtverband viel besser werben, entgegnet Padutsch: „Er hatte mit Sicherheit den Nachteil, dass im Vorfeld sehr viel Porzellan zerschlagen wurde. Da kann man mit guter Werbung und Kommunikation nur noch teilweise gegensteuern. Ich brauche nur daran zu erinnern, was bei der ÖVP im Salzburger Gemeinderat los war. Da gab es fatale Botschaften am laufenden Band über Aussperren, Abriegeln.“

Attacke auf Schaden

Preuner kritisiert den roten Bürgermeister Heinz Schaden, einen Befürworter der Regelung: „Er war der, der gesagt hat, gesperrt ist gesperrt. Es ist unfair, dass der Bürgermeister nun den Spieß umdreht und den Altstadtverband, die ÖVP und die Wirtschaftskammer verantwortlich macht für die Misere.“

Padutsch will nur noch Lob

Stadtrat Padutsch ergänzt, die aktuelle Situation könne nur korrigiert werden, wenn es jetzt einen Schulterschluss gibt zwischen der Wirtschaft in der Altstadt, der Stadtpolitik und den Medien gäbe. Es sollten nur noch positive Botschaften vermittelt werden, so der Grüne.

Das hält Vizebürgermeister Preuner für zu spät. Der Zug sei abgefahren.

Video ...

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: