Erste Bilanz der Wintersaison positiv

Touristiker ziehen eine erste positive Bilanz über die zu Ende gehende Wintersaison: Trotz verspäteten Starts kam noch viel Schnee - und mit ihm auch die Gäste. Die Hoteliers klagen aber über stagnierende Umsätze und sinkende Erträge.

Bis Ende Februar wurden im Salzburger Wintertourismus mehr als zehn Millionen Nächtigungen gezählt, das sind um vier Prozent mehr als im Winter davor. Und auch zu Ostern sind viele Orte noch gut gebucht - Saalbach-Hinterglemm ist da ein Beispiel. Dort waren in der Saison 2011/12 bis zu 34.000 Skifahrer pro Tag unterwegs. In der Karwoche waren es noch immer 15.000 pro Tag.

„Hotels in der Karwoche zu 80 Prozent ausgelastet“

Auch der Vorsitzende der Hoteliervereinigung in Salzburg, Walter Veit, zeigt sich mit der Entwicklung der Gästeübernachtungen zufrieden. „In der Karwoche waren die Hotels im Landesschnitt zu 80 bis 85 Prozent ausgelastet und damit sind wir sehr zufrieden. Grund für die gute Auslastung war einerseits der heuer wieder frühere Ostertermin, während im vergangenen Jahr Ostern zum spätest möglichen Termin überhaupt lag. Dazu kam die ausgezeichnete Schneelage.“

Skifahrer auf der Piste

ORF

Heuer herrscht bis Saisonschluss eine gute Schneelage.

„Mit dem Osterwochenende reißt die Saison ab“

Kleiner Wehrmutstropfen sei allerdings, dass die Saison mit dem Osterwochenende abreiße, ergänzt Veit. „Vor allem in den höher gelegenen Regionen haben wir noch eine perfekte Schneelage und die Deutschen haben in der Woche nach Ostern auch noch Ferien. Aber hier spüren wir zunehmend die internationale Konkurrenz. Die Leute gehen um diese Jahreszeit schon lieber Golfen oder fliegen in den Süden.“

„Mehr Österreicher, weniger Briten“

Für die gesamte zu Ende gehende Wintersaison zieht Veit einer erste positive Bilanz: „Wir können jetzt schon sagen, dass wir die Übernachtungszahlen der vergangenen Wintersaison erreichen werden oder sogar noch übertreffen, was uns natürlich sehr freuen würde. Jedenfalls können wir Salzburger Touristiker stolz darauf sein, dass wir bei den Inländer-Übernachtungen etwa zehn Prozent zulegen konnten. Die Leute urlauben also vermehrt im eigenen Land, was erfreulich ist. Bei deutschen Gästen konnten wir die Übernachtungszahlen im wesentlichen halten, am britischen Markt haben wir allerdings neuerlich verloren - vor allem, weil der Pfund gegenüber dem Euro weiter an Wert verloren hat.“

„Umsätze stagnieren, Erträge sinken sogar“

Viel wichtiger als die reinen Übernachtungszahlen ist für die Tourismusbetriebe freilich die Entwicklung der Umsätze und Erträge. Und hier fällt Veits Bilanz weniger positiv aus. „Bei den Umsätzen stagnieren wir leider seit Jahren und die Erträge gehen sogar Jahr für Jahr zurück. Die Energiepreise steigen ins unermessliche, was aktuell jeder selbst beim Tanken sieht. Das alles müssen wir schlucken. Die Hotellerie muss ihre Preise etwa eineinhalb Jahre im voraus machen und kann so kurzfristige Verteuerungen dann nicht mehr an den Gast weitergeben. Da geht es zum Beispiel um Heizkosten, aber auch um ständig neue Steuern und Abgaben, die erfunden werden“, beklagt Veit.

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