Kinderbetreuung noch sehr ausbaufähig

Die Kinderbetreuung im Land Salzburg ist erst zum Teil gut ausgebaut. Im Tennengau können Frauen Familie und Beruf am besten kombinieren, zeigt eine Studie der Arbeiterkammer. Die Kinderbetreuung hat dort die längsten Öffnungszeiten, oft auch Ferienbetreuung.

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ORF

Knackpunkte sind oft die Öffnungszeiten, und ob es in den Ferien auch Betreuung gibt, weil Mütter in ihren Jobs nicht so viel Urlaub haben.

42 Prozent der Tennengauer Kinderbetreuungseinrichtungen überzeugten die Tester durch lange Öffnungszeiten und Ferienbetreuung. In der Stadt Salzburg sind es erst 37 Prozent. Defizite sieht die Arbeiterkammer landesweit bei der Betreuung von Kleinkindern und Schulkindern.

Mindestens 45 Stunden in der Woche geöffnet - an vier Tagen mindestend 9,5 Stunden - und höchstens fünf Wochen im Jahr geschlossen: Es ist ein neues Bewertungssystem in der regeläßigen Kinderbetreuungsstudie der Salzburger Arbeiterkammer, der Vereinbarkeitsfaktor für Familie und Beruf.

Besonderes Lob für Hallein und Oberalm

Und im Tennengau werde diese Vereinbarkeit derzeit am stärksten erfüllt, sagt AK-Frauenreferentin Stephanie Posch: „Da war ich auf den ersten Blick überrascht. Es haben vor allem die Stadt Hallein und Oberalm ein tolles Betreuungsangebot, aber auch kleinere Gemeinde wie Abtenau, die alle diese Vereinbarkeitsindikatoren erfüllen. Dort gibt es neben guten Öffnungszeiten auch nur wenig Zeiten in den Ferien, wo geschlossen ist.“

Oft keine Frage der Parteifarben

Dass der Tennengau die besten Noten bei der Kinderbetreuung bekommt, liegt für Arbeiterkammerpräsident Siegfried Pichler nicht unbedingt an der sozialdeokratischen Tradition im ehemaliger Industriebezirk.

Pichler betont, es gebe dort einfach Menschen, die größeres Verständnis für dieses Thema haben: „Das hängt nicht immer mit Rot oder Schwarz zusammen. Da sind einige Gemeinden dabei, die schwarze Bürgermeister und eine gute Versorgung haben. Grödig und Wals im Flachgau gehören da neben Hallein beispielsweise auch dazu.“

Landesweite Spitzenreiter

Neben der Stadt Salzburg lobt die Arbeiterkammer die Kinderbetreuung auch noch in Bürmoos, Neumarkt (beide Flachgau), Bad Gastein, Bischofshofen (beide Pongau), Mittersill, Saalfelden (beide Pinzgau) sowie St. Michael und Tamsweg (beide Lungau). Am meisten Kinder werden übrigens in der bürgerlich regierten Gemeinde Anif (Flachgau) betreut. Dort gehen 34 Prozent der Kinder in Kindergarten oder Hort. Das sind mehr als in der sozialdemokratisch dominierten Stadt Salzburg.

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