Haus verschüttet, 220-kV-Leitung unterbrochen

Lawinen haben in Maria Alm ein Wohnhaus verschüttet, auf dem Hagengebirge bei Werfen einen Masten der 220-kV-Leitung beschädigt und in Werfenweng eine Suchaktion ausgelöst. In Bad Hofgastein war ein Dach einsturzgefährdet.

In Maria Alm (Pinzgau) lösten sich von selber mehrere Lawinen. Eine verlegte einen Teil der Hochkönig-Bundestraße (B164), eine andere verschüttete ein Wohnhaus. Das Haus, gegen das das Schneebrett prallte, war leer. Beim Lawinenabgang wurde somit niemand verletzt.

220-kV-Leitung übers Hagengebirge ausgefallen

Auf dem unbewohnten Hagengebirge bei Werfen (Pongau) beschädigte eine Lawine einen Masten die 220-kV-Leitung. Die Leitung von Salzburg nach Kaprun (Pinzgau) ist deshalb derzeit ausgefallen: „Die Versorgungssicherheit Salzburgs ist auf Grund der Anspeisung durch den ersten Teil der Salzburgleitung weiterhin gegeben“, betont die Verbund-Austrian Power Grid (APG).

Die Lawine sei auf rund 1.500 Meter Seehöhe in menschenleerem Gebiet abgegangen, sagte APG-Sprecher Fritz Wöber zur APA: „Niemand ist zu Schaden gekommen. Die Kunden spüren nichts von dem Ausfall.“ Sobald die Witterungsverhältnisse es zulassen, werde an der Schadensbehebung gearbeitet. Die Dauer des Leitungsausfalls könne derzeit nicht abgeschätzt werden, erklärte Wöber.

Lawine in Rinne in Werfenweng

Bergrettung Salzburg

Lawine in der Rinne in Werfenweng

Leichtsinniger trat Schneebrett los

Auf dem Bischling bei Werfenweng (Pongau) löste ein leichtsinniger Snowboarder zu Mittag in einer steilen Rinne abseits der Piste eine zehn Meter breite Lawine aus. Der Schnee rutschte im 45 Grad steilen Gelände rund 400 Meter ab. Der Skifahrer überstand den Abgang unverletzt, zwei andere Wintersportler halfen ihm.

Zwei Snowboarder sahen den Lawinenabgang von der Seilbahn aus und alarmierten die Einsatzkräfte. Fast 50 Mann von Bergrettung, Rotem Kreuz und Alpinpolizei suchten trotz extremer Lawinengefahr in der Rinne mit Hunden und Hubschrauberunterstützung den Kegel ab, fanden aber keinen Verschütteten. Der Skifahrer fuhr unerkannt ab - er könnte laut Polizei aber wegen Gemeingefährdung angezeigt werden.

Durch die Erwärmung wurde der Schnee feucht und schwer - mit der Folge, dass die Lawinengefahr am Vormittag im ganzen Land außer dem Lungau „groß“ war. Am Nachmittag entspannte sich die Lage etwas - die Gefahr wurde auf „erheblich“ zurückgestuft.

Bekleidungsmarkt drohte einzustürzen

In Bad Hofgastein war wegen des schweren Schnees die Feuerwehr im Einsatz: Dort drohte das Dach eines Bekleidungsmarktes unter der Last einzustürzen. Die Feuerwehr behielt das große Gebäude im Auge, um im Notfall rasch eingreifen zu können, während das Dach geräumt wurde. Mittwochmittag war die Gefahr gebannt.

Feuerwehr bei Kik in Hofgastein - Firmendach droht einzustürzen

Foto Wolkersdorfer

Links: