Details zu Einbürgerung eines reichen Russen

Interessante Details zu einer - letztlich gescheiterten - Einbürgerung eines russischen Kunstmäzens sind Freitag beim Prozess der Ex-Osterfestspiel-Buchhalterin gegen Landeshauptfrau Gabi Burgstaller zur Sprache gekommen.

Dieser habe 2,5 Millionen Euro für die Osterfestspiele in Aussicht gestellt, als Spende für drei österreichische Pässe: einen für sich, einen für seine Frau, und einen für seine Tochter. Details dazu erzählte der frühere Osterfestspiel-Geschäftsführer, der am Freitag als Zeuge geladen war.

Treffen mit Prominenz im Jahr 2008

Man schrieb das Jahr 2008, als sich der millionenschwere russische Unternehmer Igor Vidyaev in Wien mit Prominenz aus Salzburg traf - mit Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und dem damaligen Osterfestspiel-Geschäftsführer Michael Dewitte.

2,5 Millionen für drei österreichische Pässe geboten

2,5 Millionen Euro wollte Vidyaev den Osterfestspielen spenden, die österreichische Staatsbürgerschaft für ihn und seine Familie hätte er gerne gehabt, erzählte Dewitte vor Gericht. Beim Land prüfte man das Ansinnen, befürwortete es im nationalen Interesse und leitete den Akt nach Wien weiter. 800.000 Euro flossen konkret zu den Osterfestspielen. Einen rot-weiß-roten Reisepass für Vidyaev gab es indes nicht, denn der Antrag wurde abgelehnt.

Korruptionsstaatsanwaltschaft stellte Ermittlungen ein

Während der einstige FPÖ und BZÖ-Mann und jetzige Seekirchner Freie Wählergemeinschafts-Chef Helmut Naderer die Sache mit der Causa Scheuch in Kärnten vergleicht, hat die Korruptionsstaatsanwaltschaft in diesem Fall mehrfach ermittelt und alles eingestellt. Sie habe nie interveniert, sagte Burgstaller nach dem Prozess am Freitag. Der beste Beweis dafür sei, dass Vidyaevs Antrag auf Staatsbürgerschaft abgelehnt worden sei. Die ganze Angelegenheit sei ein normales Verfahren gewesen, wie Dutzende andere in Österreich auch.

Gegen den ehemaligen Osterfestspiel-Geschäftsführer Dewitte läuft im Zusammenhang mit einer Provision für die 800.000 Euro aus Russland ein Verfahren.