Obdachlose frieren - kaum Notquartiere

Die Kälte führt zu einem Engpass bei Notquartieren für Obdachlose. Deren Kapazität reicht nicht einmal für die dringengsten Aufgaben. Gerade für den Winter benötigen Obdachlose dringend mehr Notquartiere in Salzburg, warnt die Caritas.

Genrebild: Obdachloser

APA/ARNE DEDERT/HT

Minus zehn Grad oder noch kälter und selbst tagsüber kaum Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Für Obdachlose ist Winterwetter eine besonders harte Zeit.

In der Stadt Salzburg stehen nur 41 Notschlaf-Plätze zur Verfügung, sagt Edda Böhm-Ingram, Chefin der sozialen Betreuung bei der Salzburger Caritas: „Diese Plätze sind in den letzten Tagen fast zu 100 Prozent ausgebucht.“

260 bewerben sich um 41 Schlafplätze

Dabei leben 60 Menschen - Männer und Frauen aller Altersgruppen - in der Stadt Salzburg den Großteil des Jahres fast nur auf der Straße: „Es gibt es dazu noch etwa 200 Leute, die auch gelegentlich versuchen müssen, eine Notschlafstelle zu ergattern.“

Die meisten würden zum Glück tageweise immer wieder Plätze bei Bekannten finden, ergänzt Böhm-Ingram. Und auch diese insgesamt 260 Personen sind noch nicht das ganze Problem.

Zu ihnen kommt noch eine wachsende Gruppe von Leute, die aus Kostengründen ohne dauerhafte Wohnung dastehen und sich bei der Caritas beraten lassen. Das sind insgesamt fast 400 Menschen, die auch auf eine der 41 Notschlafstelle angewiesen sein könnten.

„Salzburg braucht mehr leistbaren Wohnraum“

Da bleibt für die Sozialpolitik des Landes und des Bundes noch viel zu tun, sagt Edda Ingram-Böhm: „Salzburg braucht endlich mehr Wohnraum, den sich die Menschen leisten können.“

Diese Lage bestimmt das Bild in einer Stadt, in der sich schon Bezieher durchschnittlicher Einkommen viele Wohnungsmieten von knapp unter tausend Euro kaum noch leisten können.

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