Uni: Widerstand gegen „Museumsrundgang“

Im Wallistrakt der Universität Salzburg regt sich starker Widerstand gegen den von LHstv. Wilfried Haslauer (ÖVP) geplanten „Museumsrundgang“ um den Domplatz. Studenten und Professoren der Philosophie wollen ihre Hörsäle nicht verlieren.

Protest gegen Museumsrundgang im Wallistrakt

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Protest-Plakat gegen Hinauswurf.

Protest gegen Museumsrundgang im Wallistrakt

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Wallistrakt der Salzburger Residenz, wo seit Jahrzehnten ein Teil der Uni untergebracht ist.

Es rumort an der Uni

Die Salzburger Landespolitik unter Museumreferent und LHstv. Wilfried Haslauer fahre bei dem geplanten Museumsprojekt samt Rundgang um den Domplatz „über uns drüber“, kritisieren Studierende und Professoren. Die Studenten kündigen nun für kommenden Montag eine Demonstration und weitere Proteste an.

Der geplante „Museumsrundgang“ führt auch durch den Wallistrakt der Universität - durch Räume, die seit Jahrzehnten als Hörsäle der Universität genutzt werden.

Protest gegen Museumsrundgang im Wallistrakt

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Universitätsprofessor Kleinknecht: „Gewachsene Strukturen sollen zerstört werden.“

Betroffene übergangen?

Die Verhandlungen über Ersatzräume würden hinter verschlossenen Türen laufen, kritisieren Studenten und Professoren. Die Hauptbetroffenen würden nicht in die Gespräche einbezogen, sagt Reinhard Kleinknecht, Professor für Philosophie an der Universität Salzburg: „Es gibt bei Studenten und den Kollegen niemanden hier, der mit den Plänen einverstanden ist. Es sind Hörsäle, die als solche konzipiert wurden und stark ausgelastet sind. Und das soll nun alles zerstört werden.“

Wilfried Haslauer (ÖVP)

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Haslauer verteidigt Pläne: „Kulturpolitische und touristische Bedeutung“.

Haslauer: „Das Beste fürs Land“

Die Situation für die Studenten werde sich nicht verschlechtern, sondern verbessern, verspricht der zuständige LHstv. und Museumsreferent Wilfried Haslauer:

„Ich habe Verständnis dafür, dass Studenten und Professoren keine Änderungen wollen. Ich bitte aber auch darum, dass wir abwägen müssen, was ist für unser Land und die Stadt wichtiger? Und wir haben mit dem `Museumsrundgang` eine Jahrhundert-Chance. Sie ist von außerordentlicher, kulturpolitischer, wirtschaftlicher und touristischer Bedeutung.“

Uniprofessor hinterfragt Sparwillen der Politik

Philosophie-Professor Kleinknecht entgegnet dem Politiker: „Auf der einen Seite hört man aus der Landespolitik immer vom Sparen, und auch die Uni hat ohnehin zu wenig Geld. Auf der anderen Seite gibt es beim Land offenbar genug Geld, um gewachsene Strukturen zu vernichten.“

LHstv. und Museumsreferent Haslauer kündigt nun Informationsgespräche für die Betroffenen an. Doch die Studentenschaft bleibt skeptisch. Man hat bereits 450 Unterschriften gegen die Umbaupläne gesammelt und kündigt für kommenden Montag eine Demonstration an.