Warnung vor Kinderschreck

Im Süden der Landeshauptstadt gibt es immer wieder Meldungen über einen Unbekannten, der Kinder belästigen soll. Bei der Polizei sind mehrere Anzeigen eingegangen. Eine betroffene Mutter meldete sich Mittwoch beim ORF und schilderte Details.

Kind steht vor Auto

APA/Patrick Pleul

In den Stadtteilen Aigen, Herrnau-Alpenstraße sowie in Nonntal-Akademiestraße; in mehreren Gegenden soll sich derzeit ein Kinderschreck herumtreiben. Es gibt mehrere Meldungen über einen unbekannten Mann, der Kinder belästigt und aufgehalten haben soll.

Mutter schildert Details

Dem ORF liegt dazu die persönliche Stellungnahme einer Frau vor, die schon vor Wochen Anzeige erstattet hat: „Meine Tochter wurde schon am 13. Oktober auf dem Weg von der Schule zu einer Betreuungseinrichtung an der Alpenstraße belästigt. Sie war etwas spät dran und allein unterwegs. Dabei wurde sie von einem unbekannten Mann aufgehalten, der in einer Seitengasse wartete. Er versperrte ihr den Weg, sprach sie an und belästigte sie definitiv.“

Das neunjährige Kind sei aber so geistesgegenwärtig gewesen, sich schnell umzudrehen und zur Schule zurückzulaufen, so die Mutter: „Das sind keine Gerüchte sondern Fakten. Die Vorgänge sind bei der Polizei schon länger aktenkundig. Wir haben Anzeige erstattet.“

Das betroffene Mädchen konnte eine relativ genaue Täterbeschreibung liefern, die sich mit anderen - der Polizei bekannten - Fällen im Detail decke, so die Mutter. Demnach seien von anderen Betroffenen noch vier weitere Vorfälle dieser Art angezeigt worden.

Polizei verstärkt Präsenz - auch in Zivil

Die Polizei habe mehrere Anzeigen registriert, bestätigt deren Sprecher Michael Rausch: „Wir haben zum Beispiel eine Anzeige, wo ein Mädchen von einem Unbekannten angesprochen und an der Schultasche gehalten worden sein soll. Die Polizei geht allen Hinweisen nach. In einigen Fällen stellt sich heraus, dass nichts Genaueres nachzuweisen ist. Bei einem Kind hieß es, es sei in ein fremdes Auto gestiegen. Es hat sich herausgestellt, dass es das Auto des Vaters war.“

Rausch ergänzt, es gebe keinen Grund zur Hysterie. Zur Sicherheit seien in den betroffenen Gebieten die Polizeistreifen verstärkt worden: „Wir sind mit mehr Uniformierten und mehr zivilen Kräften unterwegs.“

Tipps zur Abwehr von Pädophilen

In Schulen werden Kinder derzeit daran erinnert, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie Unbekannte ansprechen oder angreifen.

Experten raten, sich lautstark zu wehren, deutlich Nein zu sagen, so schnell es geht, andere Erwachsene zu alarmieren oder im Notfall auch davonzulaufen bzw. dabei auch laut zu schreiben.

Weil pädophile Männer oft massive Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein als Erwachsene hätten und auch deshalb Macht über Schwächere ausüben wollen, seien solche Strategien der offensiven Alarmierung anderer Menschen sehr empfehlenswert, betont eine Psychologin auf Anfrage des ORF.