Schnee: Drei Bahnstrecken blockiert

Eine Kaltfront hat Salzburg am Montag einen Wintereinbruch beschert. Umgestürzte Bäume blockierten gleich drei Bahnstrecken. Die Tauernbahn bleibt bis Dienstagnachmittag gesperrt.

Ein mit rund 80 Bahnreisenden besetzter Schnellzug von Salzburg nach Klagenfurt saß seit 9.30 Uhr im Bereich Angertal bei Bad Hofgastein (Pongau) auf der Strecke fest, nachdem Bäume unter der Schneelast umgestürzt und auf die Oberleitung gefallen waren.

Mit einer Notstromversorgung konnte zumindest ein totales Abkühlen der Waggons verhindert werden, „die volle Leistung ist damit aber nicht möglich“, so Zumtobel. Die Stimmung im Zug sei den Umständen entsprechend, „sicher hat da niemand eine Freude“.

Zug der ÖBB im Schnee

ÖBB/Steiner

„Kein Strom, eiskalt, keine Toiletten“

Gabriela Fussek, Fahrgast in dem Zug, schilderte die Lage kurz vor 15.00 Uhr anders: „Wir sitzen seit über fünf Stunden fest. Es ist kein Strom, es ist eiskalt. Gott sei Dank haben wir einen netten Herren, der uns verpflegt - das ist aber auch schon alles aus. Wir haben kein Wasser mehr, die Toiletten funktionieren nicht. Wir warten und warten - es sind nur sehr wenige Durchsagen und Informationen“.

Die Mitarbeiter der ÖBB seien am Montag in einer Ausnahmesituation gewesen, betont Zumtobel. Sie hätten alles getan, um die Fahrgäste zu versorgen und informieren. Sie bekommen in Bischofshofen ein Essen für die Weiterreise. Auch die Toiletten hätten - wenn auch eingeschränkt - immer funktioniert.

Kurz nach 15.00 Uhr wurde der Zug mit einer vorgespannten Diesellok von Bad Hofgastein nach Bischofshofen geschleppt. Um 16.00 Uhr konnten die Passagiere aussteigen - sie wurden mit Bussen weitertransportiert.

Zwei Züge auf Westbahnstrecke „gefangen“

In der Mittagszeit blieben zwei Züge auf der Westbahnstrecke zwischen Lend und Taxenbach (Pinzgau) stecken. Insgesamt 150 Fahrgäste im Regionalexpress von Innsbruck nach Salzburg sowie im Intercity von Wien nach Innsbruck blieben genau zwischen Salzach und einer Stützmauer stehen.

Eine Evakuierung der Züge sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich, sagte Zumtobel. Auch diese Züge wurden ab 15.00 Uhr nach Bischofshofen geschleppt - dort konnten die Fahrgäste in Busse umsteigen.

Auch zwischen Eben und Hüttau (Pongau) stand der Bahnverkehr still. Hier musste glücklicherweise kein Zug auf der Strecke anhalten.

Tauernbahn schwer beschädigt

Die Tauernbahnstrecke im Gasteiner Tal bleibt bis Dienstagnachmittag gesperrt, sagte Zumtobel am Montag. Zu groß seien die Zerstörungen, die die Bäume angerichtet haben. Die beiden anderen Schienen-Verkehrsadern konnten gegen 18.00 Uhr wieder freigegeben werden.

Straßenarbeiter entfernen durch Schnee geknickte Bäume

www.neumayr.cc/Mike Vogl

Zahlreiche Behinderungen auf den Straßen

Das obere Salzachtal zwischen Krimml und Zell am See (Pinzgau) oder das Gasteiner Tal präsentierten sich am Montag in Weiß - mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen. So mussten insgesamt 140 Mann der Feuerwehr zu 15 Einsätzen wegen umgestürzter Bäume oder ausgerutschter Autos ausrücken.

Betroffen war unter anderem die Mittersiller Bundesstraße (B 168) zwischen Zell am See und Mittersill. Bei den Unfällen wurden zwei Personen verletzt, sagt das Rote Kreuz Zell am See.

Bis zu ein Meter Neuschnee im Hochgebirge

Bei der 2.300 Meter hoch gelegenen Rudolfshütte in Salzburg wurden um 7.00 Uhr 25 Zentimeter Neuschnee gemessen. Die wirklich großen Niederschlagsmengen sollen aber erst im Lauf des Montages folgen. 20 Zentimeter Neuschnee wurden vom Rauriser Sonnblick gemeldet, am Felbertauern waren es acht Zentimeter.

Die Niederschläge sollen den ganzen Tag anhalten, im Hochgebirge könnte das bis zu einen Meter Neuschnee bedeuten, sagen Fachleute. Auch im Norden des Landes werde im Lauf des Tages die Schneefallgrenze noch weiter sinken.

Pässe nur mit Ketten befahrbar

Die Autofahrer mussten die Winterausrüstung einpacken: Die Großglockner Hochalpenstraße wurde überhaupt gesperrt, der Radstädter Tauern und der Katschberg waren nur mit Schneeketten befahrbar.

Umgestürzte Bäume und Schneematsch führten auch zu Beeinträchtigungen auf der Paß-Thurn-Straße. Winterausrüstung wurde aber auch auf vielen anderen höher gelegenen Straßen empfohlen.