Ex-Kanzler Kurz auf Tour

Auch wenn die Volkspartei offiziell erst am 2. September in den Wahlkampf startet: Der Ende Mai von SPÖ und FPÖ gestürzte Bundeskanzler und neuerliche Spitzenkandidat Sebastian Kurz (ÖVP) startete Dienstag eine Promotion-Tour durch Österreich.

Unter dem Etikett „Kurz im Gespräch“ wolle der Spitzenkandidat in den Wochen bis Anfang Juli alle neun Bundesländer besuchen, berichtet die Austria Presse Agentur (APA). Zum Auftakt absolvierte er Dienstag ein dichtes Programm in Salzburg. Die Tour wurde von Reportern verschiedener Medien begleitet.

„Nun Zeit für Bürgergespräche“

„Mehr Zeit für Gespräche, nicht nur zwischen Tür und Angel“, sollen es auch in den kommenden Wochen und Monaten sein, hatte ein Mitarbeiter von Kurz angekündigt. Auch der Ex-Kanzler selbst sagte Dienstag, nun jene Gespräche mit Bürgern führen zu können, zu denen er ohne die Turbulenzen der vergangenen Wochen nicht gekommen wäre.

Problemthema Pflege

Die erste Station führte den schwarzen Spitzenkandidaten am Dienstagnachmittag - unter großem Medieninteresse - in die neue Zentrale des Hilfswerks Salzburg in Puch-Urstein (Tennengau). „Wir hätten uns in der Regierung dieses Jahr der Pflege als Schwerpunktthema angenommen. Durch die Neuwahl verzögert sich das aber etwas“, sagte der ÖVP-Chef. Er wolle im Gespräch mit Mitarbeitern in den Fachbereichen auch erfahren, ob die Richtung, die er anstrebe, auch die richtige sei.

Wünsche, Ideen, Beschwerden

Die Wünsche an Kurz und eine allfällige neue Regierung waren dann auch mannigfaltig: Mehr Kompetenzen für Pflegefachassistenten, ein Pflichtpraktikum, das auch die Hauskrankenpflege beinhaltet, auf jeden Fall, dass keine Pflegemodelle kommen, welche die Situation pflegebedürftiger oder alter Menschen verschlechtern. „Wichtig ist, dass das Thema Pflege in der nächsten Legislaturperiode hochgehalten wird“, betonte Hilfswerk-Geschäftsführer Hermann Hagleitner.

„Wir hoffen, dass Kurz die Wünsche auch weiterträgt“, sagte eine Bereichsleiterin nach dem Termin. Der ÖVP-Chef kündigte am Dienstag auch finanzielle Anreize für pflegende Angehörige an. Weil die Abschaffung des Pflegeregresses zu einer Verschiebung Richtung Heime geführt habe, wolle er die Möglichkeit der Pflege Zuhause forcieren.

Langes Reiseprogramm

Komplettiert wird der Salzburg-Tag des von SPÖ und FPÖ im Nationalrat gestürzten, bei der EU-Wahl von der Bevölkerung gestärkten ÖVP-Bundeskanzlers am Dienstag durch Besuche bei der Freiwilligen Feuerwehr in Grödig. Dann folgen ein Biobauerhof in Wals-Siezenheim, der Tourismusverband der Region Fuschlsee und eine abendliche Diskussionsveranstaltung in Seekirchen am Wallersee (alle Flachgau).

Donnerstag findet die Bundesländertour in Niederösterreich ihre Fortsetzung. Nächste Woche steht Oberösterreich auf dem Programm von Kurz.

APA

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Viele Termine, viele Gespräche
Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz absolvierte Dienstag ein dichtes Programm mit Bürgern in Salzburg.