Lebenslange Haft: Versuchter Mord bei Autokauf

Am Landesgericht Leoben ist ein 22-jähriger in Salzburg lebender Deutscher wegen versuchten Mordes und schweren Raubes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte wollte seinem Opfer ein Auto abkaufen.

Im November des Vorjahres fuhr der 22-Jährige von Salzburg in die Steiermark, um sich das Auto eines Steirers anzusehen, welches er ihm abkaufen wollte. Beim Autokauf soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Käufer und Verkäufer gekommen sein. Laut Anklage attackierte der 22-Jährige den Autobesitzer mit einem Messer, fügte ihm mehrere Messerstiche zu und verletzte ihn lebensgefährlich. Der Autointeressent stahl den Transporter, den er dem Steirer abkaufen wollte und flüchtete zurück nach Salzburg.

Opfer schleppte sich schwerverletzt zu Nachbarn

Der schwerverletzte Steirer konnte sich noch selbst zu einer Nachbarin schleppen, welche die Einsatzkräfte alarmierte. Noch während der Erstversorgung musste das Opfer mehrmals reanimiert werden. Der Steirer überlebte die Messerattacke mit einer Notoperation.

Verkaufsunterlagen überführten Verdächtigen

Am Tatort sicherten die Ermittler mehrere Unterlagen zum geplanten Autoverkauf. Daraus gingen der Name und die Adresse des in Salzburg wohnenden Deutschen hervor. Der 22-Jährige wurde einen Tag nach der Tat an seinem Arbeitsplatz in Salzburg festgenommen. Damals legte er noch ein Geständnis ab. Als Motiv für die Tat nannte er Unstimmigkeiten über den Preis des Gebrauchtwagens.

Vor Gericht bekannte sich der Angeklagte am Freitag aber als nicht schuldig. Er gestand den schweren Raub und sprach von einem Black Out, welches er am Tag des geplanten Autokaufs gehabt hätte. Nach mehreren Stunden Beratungszeit verurteilten die Geschworenen den 22-Jährigen am Landesgericht Leoben zu einer lebenslangen Haft. Der Angeklagte bat um drei Tage Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig, weil die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgab.