Vorzugsstimmen: Edstadtler ist ÖVP-Kaiserin

Beim ÖVP-internen Rennen um Vorzugsstimmen bei der EU-Wahl hat sich die türkise Kandidatin Karoline Edtstadler durchgesetzt: Die auf Platz zwei gereihte Staatssekretärin aus Salzburg überholt den Listenersten Othmar Karas. Noch ist nicht alles ausgezählt.

Karas war bisher schwarzer Delegationsleiter Österreichs im EU-Parlament. Das dürfte nun künftig Edtstadler werden, obwohl es noch keine offizielle Bestätigung der ÖVP dazu gibt.

Mehr als 106.000 ohne Burgenland

Edtstadler brachte es laut APA-Berechnungen noch ohne Burgenland-Ergebnis auf 106.132 Vorzugsstimmen - und Karas auf 93.820. Damit wird er Edtstadler so gut wie sicher nicht mehr überholen. Im Burgenland gibt es zwar insgesamt 53.808 ÖVP-Wähler. Aber rund 17.000 von ihnen haben ihrem Landtags-Klubobmann Christian Sagartz die Vorzugsstimme gegeben - und für Edtstadler und Karas werden wohl, wie in Wien oder Niederösterreich auch, annähernd gleich viele Burgenländer voten.

Gewaltiger Vorsprung in vielen Regionen

Mit den Ergebnissen aus Kärnten, Niederösterreich (noch nicht vollständig, aber „Top 5“ veröffentlicht), Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien steht die neue ÖVP-EU-Riege fest: Edtstadler, Karas, Angelika Winzig (84.473 Vorzugsstimmen bisher), Simone Schmiedtbauer (61.727), Barbara Thaler (38.160), Lukas Mandl (33.534) und Alexander Bernhuber (26.762) werden Abgeordnete in Straßburg.

Der parteiinternen Vorzugsstimmenvereinbarung verdanken dies die Wirtschaftsbündlerin Thaler - die als Listen-Achte dank 37.690 Nennungen in Tirol vorgereiht wurde - und der Bauernbündler Bernhuber (Listenplatz 11), dem 26.115 niederösterreichische Vorzugsstimmen das Mandat bescherten.

Ex-ORF-Star Pircher weit abgeschlagen

Auf Strecke blieben dafür der Ex-ORF-Star Wolfram Pircher (der es in den acht Ländern auf nur 8.535 Vorzugsstimmen brachte) und der Burgenländer Sagartz. Seine rund 17.000 Vorzugsstimmen im Heimatland reichten nicht, um in in die „Top 7“ zu kommen - und in den anderen Ländern fand er wenig persönliche Unterstützung.