Interesse an EU-Wahlen in Salzburg groß

Groß war am Sonntag das Interesse der Salzburger an den EU-Wahlen. Noch sind die genauen Salzburger Wahlbeteiligungs-Zahlen nicht bekannt, doch sie dürften deutlich höher liegen als bei der vorangegangenen EU-Wahl im Jahr 2014.

Nicht erwarten konnten es einige Stimmberechtige in Dorfgastein (Pongau). Bereits um 6.45 Uhr gingen sie in die Kabinen und machten ihr Kreuzerl uf dem Wahlzettel, berichtet ORF-Reporter Peter Obermüller aus dem Gasteinertal.

Österreichweit gibt es 10.120 Wahllokale, im Bundesland Salzburg sind es 491 - eines davon ist in der Bücherei in Dorfgastein. Seit exakt 6.45 Uhr wurden dort Stimmzettel in die Urnen geworfen, somit zählten die Wählerinnen und Wähler zu den Ersten Österreichs.

Nachfrage nach Wahlkarten gestiegen

„Schon die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei uns, wo es viel Gastronomie gibt, nicht Wenige die Gelegenheit nutzen, möglichst früh wählen zu gehen“, sagt der Wahlleiter in Dorfgastein, Bürgermeister Bernhard Schachner (ÖVP).

Wahllokal Dorfgastein

ORF/Peter Obermüller

In Dorfgastein strömten die Wähler schon ab 6.45 Uhr ins Wahllokal

Auch in Dorfgastein sei das Interesse an Wahlkarten hoch, bestätigt der Amtsleiter der Gemeinde, Georg Fankhauser. „Die Nachfrage nach Wahlkarten steigt ständig. In Dorfgastein haben wir bei 800 Wahlberechtigten zwischen 80 und 90 Wahlkarten ausgestellt. Das ist Rekord“, sagt Fankhauser. Um 14.00 Uhr wird das Wahllokal in Dorfgastein zugesperrt, dann beginnt die Auszählung.

Zum Nachhören:

Wahlreportage von Peter Obermüller aus Dorfgastein

Noch nie zuvor ist ein wichtiger Wahlgang innenpolitisch derart in den Hintergrund gedrückt worden wie die EU-Wahl. Das „Aus“ für die Regierungskoalition nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos hat die politischen Diskussionen beherrscht.

EU-Wahl

ORF / Peter Obermüller

Dazu kommen die vorgezogenen Nationalratswahlen im Herbst und der Misstrauensantrag gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag im Nationalrat.

Heinisch: „EU-Kandidaten kaum mehr Thema“

Die Parteien in Österreich hätten in den vergangenen Tagen vom EU-Wahlkampfmodus bereits in den Nationalrats-Wahlkampfmodus geschaltet, sagt der Politikwissenschafter Reinhard Heinisch von der Universität Salzburg.

Der Salzburger Politikwissenschafter Reinhard Heinisch

ORF

„Die Kandidaten zur EU-Wahl sind kaum mehr ein Thema“, sagt Politikwissenschafter Reinhard Heinisch

„Es beschäftigt sich kaum mehr jemand mit den Kandidatinnen und Kandidaten für die EU-Wahl. Noch vor wenigen Tagen hätte man zum Beispiel darüber gesprochen, ob die FPÖ der internationalen Allianz rechtsgerichteter Parteien beitritt, oder über die Rolle von Herrn Vilimsky. Das alles sind aber Fragen, mit denen man sich momentan kaum mehr beschäftigt.“

Vorläufiges Ergebnis erst nach 23.00 Uhr

Ein vorläufiges Ergebnis der EU-Wahl wird es am Sonntag erst nach 23.00 Uhr geben, denn erst nach dem Wahlschluss in Italien werden die Zahlen veröffentlicht. Die Briefwahlkarten werden am Montag ausgezählt. Mehr als 45.000 Briefwahlkarten wurden ausgestellt. Das sind fast doppelt so viele wie der Europa-Wahl 2014 und Rekord.

Die meisten Briefwähler gibt es in der Stadt Salzburg, die wenigsten im Lungau. Mit Spannung blickt man am Sonntag auch auf die Wahlbeteiligung. Österreichweit lag sie 2014 bei rund 45 Prozent, in Salzburg bei nur etwa 40 Prozent.

Lokalaugenschein in einigen Salzburger Gemeinden

ORF-Reporterin Katharina Garzuly hat sich am Wahlsonntag in einigen Salzburger Gemeinden umgehört und festgestellt, dass die Bürger an diesen EU-Wahlen sehr interessiert waren und sind. In Schwarzach (Pongau) etwa haben die innenpolitischen Ereignisse die Wahlvorbereitungen überholt - trotz Ibiza und Regierungskrise wurden dort die EX-FPÖ Minister Kunasek, Hofer und Strache noch als Vizekanzler bzw. Minister auf der Wahlliste geführt.

In der Stadt Salzburg standen Menschen sogar Schlange vor einem Wahllokal. Es war nicht nur das Interesse an der EU-Wahl, dass viele Rumänen zur Stimmabgabe trieb - sie konnten zugleich über eine Justizreform und gegen korrupte Politiker in ihrem Heimatland abstimmen.

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Interesse an EU-Wahlen in Salzburg groß

Groß war am Sonntag das Interesse der Salzburger an den EU-Wahlen. Die Wahlbeteiligung dürfte deutlich höher liegen als bei der vorangegangenen EU-Wahl im Jahr 2014.

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