Kreativzentrum Rauchmühle kommt doch nicht

Weil die Kosten auf bis zu 21 Millionen Euro gestiegen seien, versenkt die Stadt Salzburg das geplante „offene Kreativzentrum Rauchmühle“. Das Projekt war war als Standort für kreative Startups und die freie Kulturszene gedacht.

Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) begründet das Ende für das Projekt Rauchmühle mit der neuerlichen Kostensteigerung: „Die nun bekannt gewordene, erneute Kostensteigerung auf bis zu 21 Millionen Euro ist für mich als Finanzreferent völlig inakzeptabel. Das ist viel zu teuer! Deshalb haben wir die Notbremse gezogen. Das Offene Kreativzentrum kommt in dieser Form nicht,“ sagt Preuner am Freitag.

Massive Kostensteigerung durch Bauverzögerung

Ein erster Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2017 hatte noch Gesamtkosten von rund 12 Millionen Euro vorgesehen. Davor hatte die Stadt Salzburg Immobilien Gesellschaft (SIG) eine Kostenschätzung in Höhe von 14,5 Millionen Euro abgegeben. Die nun bekannt gewordene weitere Schätzung weist eine erneute, sehr markante Kostensteigerung auf. Diese sei vor allem auf Bauverzögerungen Statik und akustische Dämmung zurückzuführen.

Abrissbirne bei Silo der Rauchmühle in Salzburg Lehen

ORF

Bürgermeister Harald Preuner hat als Budgetreferent daher Bürgermeisterstellvertreter Bernhard Auinger (SPÖ) und Stadträtin Martina Berthold (GRÜNE) als Vertreterinnen jener Parteien, die 2018 den Beschluss für Ankauf und Umbau der Rauchmühle mitgetragen haben – informiert und mit ihnen die nötigen Schritte erörtert.

SPÖ und Grüne kritisieren Projektende

Kulturresortchef Bernhard Auinger (SPÖ) bedauert die Kostensteigung und die mangelnde Bereitschaft der ÖVP, eine billigere Variante zu suchen. Ähnlich sieht es auch die Bürgerliste: Sie fordert außerdem, das Bauwerk zu erhalten und es als offenes Kulturzentrum zu nutzen: Schließlich hätten Auinger und Preuner sich erst vor wenigen Tagen im Parteiübereinkommen dazu bekannt, die Rauchmühle umzusetzen.

Budgetmittel für Kultur und Tanzszene

Der Vertreter des Projketbetreibers PRISMA, Bernhard Ölz, zeigte Verständnis für die Entscheidung und legte zugleich die Absicht dar, das Projekt eigenständig in Richtung Startups und Kreativwirtschaft weiter zu entwickeln. Zudem haben sich ÖVP und SPÖ darauf verständigt, dass ein Teil der durch die Beendigung des Projektes Rauchmühle frei werdenden Budgetmittel für die freie Kultur- und Tanzszene bzw. für das städtische Bildungsbauprogramm verwendet wird.

Bisher sind der Stadt Salzburg durch das Projekt Kosten von 115.000 Euro entstanden. Einige Abrechnungen in Höhe von 431.000 Euro sind noch offen. Es werden Gespräche geführt, welche Planungen übernommen werden können.

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