Halleiner Stadtkino in Geldnot
Der Halleiner Kino- und Theatersaal hat 350 Sitzplätze. Er wird neben den Filmvorführungen auch an private oder gemeinnützige Veranstalter vermietet – wie zum Beispiel an Kulturvereine aus dem Tennengau. In der Fachsprache des Marketings fungiert das Halleiner Stadtkino und Theater dann als „Event Location“. Damit will die Stadt Hallein mit dem Kino aus den roten Zahlen kommen.
„Wir gehen alternativen Weg“
Stadtkino und Theater Hallein
Andreas Klinitsch ist seit Herbst 2018 der neue Geschäftsführer. Er soll die Trendwende herbeiführen: „In Österreich ist die Frequenz in den Kinos allgemein rückläufig. In Hallein reagieren wir und gehen einen alternativen Weg. Neben klassischen Blockbuster-Filmen sind wir sehr stark als Veranstalter für Konzerte und Kabarett tätig.“
Bürgermeister gegen Schließung
Trotz des Defizits will der neue Bürgermeister Alexander Stangassinger das Halleiner Stadtkino unbedingt erhalten: „Es ist von keiner Schließung bedroht. Es ist zwar defizitär, steht aber nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Wir werden uns das Kino näher anschauen, wenn wir etwas mehr Zeit dafür haben. Daher hat das Kino noch etwas Zeit.“
Zell hat sein Stadtkino schon verloren
Generell kämpfen Programmkinos mit ihren hochwertigen Kultur-Angeboten in Zeiten der zunehmenden Kommerzialisierung weiter wirtschaftlich ums Überleben. Das ist auch in der Bezirksstadt Zell am See (Pinzgau) zu beobachten. Nach dem Tod von Betreiberin Anny Mayer Schönberger hat dort das Stadtkino für immer seine Tore geschlossen.
Große und mittlere Kinoketten mit angeschlossener Erlebnisgastronomie seien für kleine Kinos eine fatale Konkurrenz - wie Netflix und andere Internet-Video-Dienste, die zum Teil auch über Dumpingpreise den Markt aufrollen würden, wie Experten sagen.