Viele offene Lehrstellen: Imageproblem?

Erstmals gibt es in Salzburg dreimal so viele offene Lehrstellen wie Suchende. Obwohl viele Firmen händeringend und mit vielen Zuckerln Nachwuchs suchen, sei das Bild von der Lehre immer noch ein Schlechtes, bedauert das AMS.

In Salzburg gibt es 840 offene Lehrstellen, aber nur 285 Lehrstellen - Suchende. Diese Lücke an offenen Stellen macht der Leiterin des Salzburger Arbeitsmarktservice (AMS) Jaqueline Beyer große Sorgen. Schuld daran sei einerseits die Bevölkerungsentwicklung weil zu wenige Junge nachkommen - andererseits weil sie lieber in die Schule gehen, auf Druck der Eltern: „Eltern sind bei der Berufswahl ganz wichtig. Wir merken dann immer wieder, dass die Eltern ein Stück weit gegensteuern und sagen - geh in eine Schule und nicht in die Lehre“, so Beyer. Man müsse das Image der Lehre weiter verbessern.

Eltern müssen gezielt besser informiert werden

Auch die Eltern würden oft nur die klassischen Lehrberufe kennen. Sie würden gar nicht wissen, was es denn alles am Lehrstellenmarkt gibt, erklärte Beyer. Man müsse die Eltern besser informieren - darüber, wie viel man verdient, was es alles gibt, was bieten Lehrberufe - das müsse man mehr in die Breite tragen.

Lehre für Erwachsene könnte Lage verbessern

Die Lehre für Erwachsene sei ein weiteres Werkzeug zur Verbesserung der Lage, erklärte die AMS-Chefin. „Der Betrieb zahlt den Hilfsarbeiterlohn für den erwachsenen Lehrling. Das heißt der Arbeitssuchende kann sich die Lehre auch leisten - und wir zahlen im ersten Jahr eine Förderung von rund 700 Euro dazu.“ Die Betriebe hätten daran sehr großes Interesse. Man müsse aber die Erwachsenen noch überzeugen, erst spät eine Lehre einzugehen, so die Salzburger AMS-Chefin.

Zahl der Arbeitslosen insgesamt gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Salzburg um rund 1.200 auf insgesamt 15.000 gesunken. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Nur in Tirol sind die Arbeitslosenzahlen noch deutlich weniger geworden. 2.500 Salzburger sind in Schulungen des AMS. Jeder dritte Arbeitslose kommt aus dem Hotel- und Gastgewerbe, weil die Wintersaison vorbei ist.