Tamsweg kämpft um Geburtenstation

Bis Mitte Juli entscheidet sich die Zukunft der Geburtenstation in Tamsweg (Lungau). Wenn kein Abteilungsvorstand gefunden wird, muss die Geburtenstation zugesperrt werden. Gespräche mit Interessenten laufen.

Jetzt gibt es zumindest eine vorübergehende Lösung, mit einer Ärztin, die aus Ägypten stammt. Zumindest für die kommenden 12 Wochen ist der Betrieb der Geburtenstation gesichert. Eine Gynäkologin springt kurzfristig ein, sie ist gebürtige Ägypterin, ist in Deutschland aufgewachsen und hat auch dort studiert. Sie habe einen Vertrag bis Mitte Juli, sagt die Gynäkologin: „Ich habe gemerkt, dass hier sowohl die Politik als auch das Management an einem Strang ziehen und man hier das Beste für die Bevölkerung tut“.

Stark sinkende Geburtenrate im Lungau

80 Prozent der Maturanten im Lungau verlassen den Bezirk. Das wirkt sich auch auf die Geburtenstatistik aus. Vor einigen Jahrzehnten hat es in Tamsweg noch 400 Geburten pro Jahr gegeben, heute sind es nur noch 160. Die Ausstattung der Geburtenstation ist neu. Die neuen Kreißsäle in Tamsweg sind erst im vergangenen März eröffnet worden. Zeitgleich ist der Gynäkologie-Primar in Pension gegangen. Das Krankenhaus in Tamsweg wird derzeit um 25 Millionen Euro saniert.

ORF

Die neuen Kreißsäle der Geburtenstation sind erst vor wenigen Wochen eröffnet worden

Jetzt stellt der Ärztemangel das Haus vor große Probleme, sagt die Wirtschaftsdirektorin in Tamsweg, Andrea Schindler-Perner: „Wir haben die Erwartungshaltung, dass wir diese Herausforderung stemmen werden. Aber wir haben einen Plan B. Wir werden die Frauen nicht im Stich lassen. Wir werden die Frauen in jedem Fall mit unseren Hebammen die Frauen vor und nach der Geburt gut begleiten“. Bis Mitte Juli entscheidet sich die Zukunft der Geburtenstation in Tamsweg. Derzeit laufen Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten, die sich für die Leitung der Abteilung interessieren.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar