Crowdfunding gegen Insektensterben
80 Prozent der Insekten sind durch eine Summe von Faktoren in den vergangenen drei Jahrzehnten verschwunden - durch Monokultur und Pestizideinsatz, ebenso wie durch Lichtverschmutzung. Auf diesen Verlust der Insektenvielfalt wurde auch der oberösterreichische Maler und Filmemacher Edgar Honetschläger in seinem Garten in Rom aufmerksam. „Auch meine Nachbarn, die Bauern in Italien, hatten keine Insekten mehr und aus der Folge keine Vögel und aus der Folge keine Fledermäuse und nichts mehr.“
ORF
Künstler kämpfen für Insekten
Ein bedrohliches Szenario, für das er gemeinsam mit dem Biologen Peter Iwaniewicz das Bewusstsein schärfen möchte. „Wir können es beinhart ökonomisch betrachten - der Bestäubungswert der Bienen wird in Österreich in Arbeitskraft umgerechnet. Also müsste man die Obstbäume mit Pinseln bestäuben, dann mache das rund 500 Millionen Euro aus“, so der Biologe. So entstand das Projekt „Go Bugs go“.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Kreativer Kampf gegen Insektensterben
Gemeinsam Land ankaufen und der Natur zurückgeben - mit dem Projekt „Go Bugs Go“ will ein Linzer Künstler gegen das Insektensterben vorgehen.
Sugo und Zeichnung als Zugabe
Für „Bugs“ - also Insekten - sollen möglichst viele Leute durch Crowdfunding gemeinsam möglichst viel Land erwerben und als Lebensraum für Insekten verwildern lassen. Im Gegenzug gibt es Gemüsekonserven des Künstlers. „In der Nähe von Rom hab ich einen 800 Quadratmeter großen Gemüsegarten angelegt und in den Nächten von Mai bis September rund 1.800 Konserven hergestellt.“ Wer in das Projekt miteinsteigt, bekommt außerdem eine Zeichnung des Künstlers dazu.
ORF
Der Einsatz lohne sich für jedes Insekt, selbst für die vielverschmähten Gelsen, meinte Biologe Iwaniewicz. „Auch Gelsen haben natürlich eine riesige Rolle in unserem Ökosystem.“ Vögel beispielsweise ernähren sich davon.
ORF
Schon 600 Interessierte für „Go Bugs Go“
Beim Publikum im Museum der Moderne in der Stadt Salzburg ist diese Verschränkung von Kultur und Natur jedenfalls gut angekommen. Mehr als 600 Interessierte konnte der Künstler bereits für seine Vision gewinnen. Doch er ist noch lange nicht am Ziel - seine nächsten Stationen im Kampf gegen das Insektensterben sind Tel Aviv und Tokio.