Immer mehr ältere Autofahrer in Salzburg

Die Zahl der älteren Autofahrer in Salzburg nimmt zu. Über Risikofaktoren und Herausforderungen an Verkehrsteilnehmer in der Gruppe 60 Plus wurde bei einem verkehrsmedizinischen Symposium diskutiert.

Die ältere Generation heutzutage ist mobiler als früher und die Zahl der älteren Autofahrer nimmt zu, schon alleine aus der demografischen Entwicklung heraus. Senioren sind nicht automatisch schlechtere Autofahrer - sie fahren anders als Jüngere. Regelmäßig wird in Österreich über Fahrtauglichkeitstests für Senioren diskutiert. Von diesen Überprüfungen hält der Automobilclub ÖAMTC nicht viel, das wurde bei der Verkehrssicherheits-Tagung, veranstaltet vom ärztlichen Mobilitätsclub und vom ÖAMTC, am Freitag erneut betont.

ÖAMTC: „Senioren sind defensive Fahrer“

In anderen Ländern hätten Fahrtauglichkeitsüberprüfungen nichts an den Unfallzahlen geändert. Dänemark und Kanada zum Beispiel haben die Überprüfungen wieder abgeschafft. „Ältere Menschen fahren meistens langsamer, sie fahren nicht in der Dämmerung und auch nicht in der Nacht. Sie gelten eher als defensive Autofahrer und gleichen dadurch viel aus. Dadurch liegt es bei den Unfallzahlen nicht nahe, dass man Untersuchungen zur Fahrtauglichkeit bräuchte“, sagte ÖAMTC-Juristin Martina Schlegel-Lanz.

Fahrtauglichkeit von Senioren

ORF

Die Zahl der älteren Autofahrer in Salzburg nimmt zu

Veränderungen setzen Senioren zu

Dennoch können manche Verkehrssituationen eine gewisse Herausforderung für Ältere sein, etwa wenn es darum geht, sich auf Veränderungen einzustellen. Ein Beispiel hierfür eine unerwartete Umleitung auf einer gewohnten Strecke. „Als junger Mensch ärgert man sich darüber, für Ältere ist das deutlich problematischer. Sie müssen anders abbiegen, anders fahren, als sie es gewohnt sind. Ältere Personen ärgern sich nicht darüber, aber sie bekommen Angst und die Angst ist der Grund dafür, dass es ihnen schwer fällt sich in der neuen Situation zurecht zu finden“, sagte Ilsemarie Kurzthaler-Lehner, Fachärztin für Psychiatrie in Innsbruck.

Medikamenten-Vielzahl ist Gefahr auf der Straße

Ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor sei der hohe Medikamentenkonsum der älteren Generation. „Bei den Jüngeren ist es der Alkohol, bei den Älteren sind es die Medikamente und vor allem die Vielzahl an Medikamenten. Blutdruck, Herzmedikamente, Psychopharmaka, womöglich noch Schlafmittel“, schilderte Kurzthaler-Lehner. Bei der Fahrtauglichkeit von Senioren geht es um Aufklärung und gegebenenfalls auch darum, rechtzeitig Alternativen zum eigenen Auto zu finden, um unabhängig zu bleiben. Eine Alternative für Senioren wäre der Umstieg auf Taxifahrten. In manchen Gemeinden bemüht man sich ebenfalls um Projekte, damit ältere Mitbürger verkehrstechnisch mobil bleiben können.

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Senioren fahren länger mit dem Auto
Die Zahl der älteren Autofahrer in Salzburg nimmt zu. Über Risikofaktoren und Herausforderungen an Verkehrsteilnehmer in der Gruppe 60 Plus wurde bei einer Tagung diskutiert.