Neue Datenbank über Kirchenorgeln

330 Orgeln aus mehreren Jahrhunderten gibt es in der Erzdiözese Salzburg. Diese erfasst nun den Kulturschatz in einer kostenlos abrufbaren Datenbank. Die Informationen sind nicht nur für Musiker und andere Fachleute interessant.

Gut zwei Drittel der rund 330 Pfeifenorgeln der Erzdiözese sind mit ausführlichen Daten bereits erfasst. Wer hat die Instrumente wann gebaut? Wo stehen sie? Was kann man darauf spielen? Das sind nur einige der Fragen, die die neue Datenbank beantworten kann. „In Salzburg gibt es 400 Jahre Kirchenmusikgeschichte in Form von Orgeln. Es ist ganz wenig bekannt, dass wir solche Schätze im Land haben“, sagt dazu Philipp Pelster vom Kirchenmusikreferat der Erzdiözese.

Orgeln in Salzburg

ORF

Orgeldatenbank der Erzdiözese

Die älteste Salzburger Orgel stammt aus dem Jahr 1613 und steht in der Kirche St. Nikolaus in Golling-Torren (Tennengau). Eine absolute Besonderheit ist dagegen die Orgel der Pfarrkirche Thomatal (Lungau). Sie erklingt seit mehr als hundert Jahren bei jedem Gottesdienst: „Die Orgel ist aus dem Jahr 1812, von einem Franz Frisch gebaut, 1884 dann von der Firma Mauracher umgebaut worden, in dem Zustand ist sie im Wesentlichen erhalten“, sagt Pfarrer Manfred Thaler.

Orgeln in Salzburg

ORF

Orgelspiel nur mit Pedalantrieb möglich

„Man muss sie vorsichtig bedienen, sonst bleibt eine Taste hängen“, sagt Organistin Annemarie Fötschl aus Thomatal. Weil die Pfarrkirche in Thomatal keinen elektrischen Strom hat, muss zum Spielen der Orgel ein Blasbalg getreten werden. Diese Aufgabe übernimmt der „Kalkant“ oder Blasbalgtreter Josef Schiefer. „Je lauter gespielt wird, umso schneller muss getreten werden“, sagt Schiefer.

Orgeln in Salzburg

ORF

Von federleicht bis „Holzknechtarbeit“

Noch älter und kunstvoll gefertigt, aber bereits mit Strom betrieben, ist die Orgel von St. Veit (Pongau). „Das geht leicht“, freut sich Organistin Margarethe Jenerwein, „denn es gibt auch Orgeln wo das Spielen eine Holzknechtarbeit ist“. Beispielsweise die Orgel der Kollegienkirche in der Stadt Salzburg: „Die alte Mechanik erfordert viel Kraft. Man sitzt vielleicht nicht so bequem, aber der Klang ist unglaublich schön“, schwärmt Andreas Gassner vom Kirchenmusikreferat der Erzdiözese.

Die Orgel der Kollegienkirche ist Salzburgs größte romantische Orgel, auf der bereits der Komponist Anton Bruckner Konzerte gespielt hat. Die größte Herausforderung für die Erzdiözese ist es, die historischen Orgeln zu erhalten. Bis zum Jahresende sollen alle Orgeln der Erzdiözese Salzburg in der neuen Datenbank erfasst sein.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Erste Salzburger Orgeldatenbank

Die Erzdiözese Salzburg hat nun Österreichs erste öffentlich zugängliche Orgeldatenbank vorgestellt.

Link: