Boeing-Absturz: Salzburger Ermittler am Unfallort

Nach dem Absturz einer Boeing 737-Max-8 in Äthiopien sind Spezialpolizisten aus Österreich an der Unglückstelle eingetroffen. Weil unter den 157 Opfern auch Österreicher sind, assistieren die Kriminalisten bei der Identifizierung der Opfer.

Zwei Tatortspezialisten aus Salzburg und ein Niederösterreicher sind derzeit am Absturzort der Boeing 737-Max-8 in Äthiopien um sich mit Kollegen - unter anderem aus Deutschland, Spanien, Brasilien, Kanada und England abzustimmen. Geführt wird der Einsatz über Interpol. Die drei Österreicher bilden das GO-Team. Zunächst wird geklärt, welche Infrastruktur benötigt wird. Nach der schwierigen Bergung der Leichen, müssen die Opfer identifiziert werden.

Absturz

AP

Der Absturzort der Boeing 737-Max-8 in Äthiopien

Drei Österreicher tot

Unter den Toten sind derzeit gesichert drei Österreicher und ein in Österreich lebender Deutscher. Ob es ein weiteres Opfer mit Österreichbezug gibt, ist unklar. Desaster-Victim-Identification-Team Austria (DVI) nennen sich die Polizei-Spezialkräfte. Sie haben DNA-Vergleichsmaterial, Fingerabdrücke und Röntgenbilder der Verstorbenen für ihre Abgleiche mit, so Oberst Harald Stöckl, Leiter des DVI-Teams im Innenministerium: „Die Hauptaufgabe ist es, die sterblichen Überreste zu lokalisieren, Daten zu sammeln und die Opfer den jeweiligen Ländern zuzuordnen und die Überführung vorzubereiten, für die dann letzlich die Botschaft und das Außenministerium zuständig ist.“

Der Einsatz ist für bis zu sechs Wochen angesetzt, wenn nötig werden noch Gerichtsmediziner und forensische Odontologen, das sind Zahnärzte mit Spezialausbildung für Sonderlagen oder Katastropheneinsätze, nach Afrika geschickt.

Peter Obermüller, salzburg.ORF.at