Wahl-Debatte: Erstickt Zell im Massentourismus?

Grenzen des Massentourismus, Verkehr und billigeres Wohnen waren in Zell am See (Pinzgau) am Donnerstagabend die Hauptthemen. Die Bürgermeister-Kandidaten für die kommende Wahl stellten sich der Diskussion mit Stadtbürgern.

Es war die dritte - von den Bezirksblättern und dem ORF veranstaltete – Diskussionsrunde; nach der Stadt Salzburg und Hallein. Fast drei Millionen Nächtigungen zählt die Tourismusregion Zell am See-Kaprun jährlich. Sie hat aber nur rund 10.000 Einwohner. Damit sei längst die Grenze der Verträglichkeit erreicht, waren sich alle Kandidaten auf dem Podium einig. Debattiert wurde auch über das Spannungsfeld zwischen intensivem Wintertourismus und Zell als Sommerziel für sehr viele Gäste aus dem arabischen Raum.

Immer mehr illegale Zweitwohnsitze?

Man wolle in Zukunft mehr auf Qualität statt Masse setzen, hieß es auf dem Podium. Und vor allem große Apartment-Häuser – auch mit mutmaßlich illegalen Zweitwohnsitzen - sind den Kandidaten ein Dorn im Auge. Dennoch seien derzeit noch immer bis zu 3.000 Apartment-Betten in Planung, hieß es bei der Diskussion.

Bürgermeisterkandidaten von Zell am See bei Wahldebatte

ORF

Die Auswirkungen des Tourismus waren Hauptthema der Wahldebatte in Zell am See

Stadtväter vermissen rechtliche Waffen

Die Bekämpfung dieses Ausverkaufes ist allen Kandidaten ein Anliegen. Hier kritisierten der amtierende Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP) und Vizebürgermeister Andreas Wimmreuter (SPÖ) fehlende gesetzliche Möglichkeiten, um illegale Zweitwohnsitze wirksam zu bekämpfen.

Werner Hörl (grüne Bürgerliste) und FPS-Spitzenkandidat Udo Voglreiter sehen das anders. Die Stadtgemeinde habe sehr wohl einige Möglichkeiten. Es fehle den regierenden Politikern nur der Wille.

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Wahldiskussion in Zell am See

In der Pinzgauer Bezirkshauptstadt Zell am See haben sich die Bürgermeisterkandidaten Donnerstagabend der Wahldiskussion gestellt.

Was tun gegen das Stau-Chaos?

Diskutiert wurde auch über die Dauerthemen Massenverkehr und Stau im Zeller Becken. Padourek und Wimmreuter wollen an der so genannten Entlastungsstraße beim Stadtteil Schüttdorf und am vierspurigen Ausbau der Kreisverkehre vor dem Schmittentunnel festhalten. Hörl kritisierte das Projekt, das offenbar 20 Millionen Euro kosten soll. Erst nach dem Ausbau der bestehenden Straße sollte über eine zusätzliche Straße nachgedacht werden.

FPS-Kandidat Udo Voglreiter spricht von bloßer Bekämpfung der Symptome, die ÖVP und SPÖ hier planen würden.

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