Gute Krisenmanager schwer zu finden

Ob Naturkatastrophe oder Konflikte, als Krisenmanager müssen Bürgermeister oft schwierige Entscheidungen treffen. Weil der Job zunehmend anspruchsvoller wird, waren mancherorts nur schwer Kandidaten zur Wahl im März zu finden.

Bei Hochwasser, Lawinengefahr oder Muren kommt es oft auf schnelle Entscheidungen an: Der Bürgermeister hat dann das letzte Wort, trägt aber auch die Verantwortung. Bürgermeister Peter Schröder (SPÖ) aus Oberndorf (Flachgu) musste 2013 seine Stadt im Hochwasser managen: „Wenn diese Situationen eintreten und starke Regenfälle sind, dann sind das die Nächte, wo das Telefon am Nachtkastl liegt und man wartet, ob es einen Einsatz gibt“, sagt Schröder. „Man hofft immer, dass man letztendlich die richtige Entscheidung getroffen hat, denn das Gericht und der Rechtsanwalt, die stehen im Hintergrund und warten“, sagt Schröder.

114 Bürgermeister und fünf Bürgermeisterinnen

Starker Schneefall und Lawinenwarnstufe Vier - Anfang Jänner mussten in vielen Salzburger Gemeinden Straßensperren errichtet werden und Einsatzstäbe tagen. „Es ist klar, dass das wirtschaftlich ein Problem ist, wenn man Straßen sperrt. Es ist auch für jeden einzelnen keine einfache Situation, wenn die Zufahrtsstraße zum Haus oder Ortsteil gesperrt ist. Letztendlich muss man aber die Entscheidung für die Sicherheit treffen“, sagt Bürgermeister Johannes Schlager (ÖVP) aus St. Martin am Tennengebirge (Pongau). Es allen recht zu machen, ist schwierig: „In der Gemeindepolitik ist man so nahe am Bürger, dass das einem gesagt wird, dass das nicht recht war, was man getan hat, aber Sicherheit geht eben vor“, sagt Schlager.

Seit zehn Jahren ist Fritz Zettinig (ÖVP) Bürgermeister der 7.000-Einwohner-Gemeinde Bad Hofgastein (Pongau) und hatte in dieser Zeit nicht nur Schnee-Einsätze und große Felsstürze zu bewältigen: „Ein Bürgermeister hat alles zu verantworten. Wenn nichts passiert, ist es aber schon sehr erfreulich“, sagt Zettinig. Manchmal sind es aber nicht die großen, sondern kleine Krisen, in denen entschieden oder geschlichtet werden muss. Bei so manchem Streit, etwa zwischen Grundstückseigentümern, haben wir schon oft helfen können, sagt Zettinig.