Jubel bei Riesenfest zu Mozarts Geburtstag

Mozart Moves! So hat Intendant Rolando Villazon die Ballettgala am Sonntagabend zu Mozarts 263. Geburtstag betitelt. Nachdem er dem Idol in Salzburg persönlich ein Ständchen mit Los Mariachis Negros überbracht hatte, waren noch die Choreografen dran.

Die neun Choreografen übersetzten dabei im Salzburger Landestheater sehr bekannte Werke von Mozart in tänzerische und theatralische Bewegung. Die Idee Mozarts Kompositionen als Ballettmusik einzusetzen, die ist nicht neu. Schon zu Lebzeiten hatte der Choreograf Jean Georges Noverre den Musiker Mozart um Klänge für sein Ballett „Les petits riens“ gebeten.

Ballettgala für Mozart

ORF

Die Ballettgala zur Musik von Mozart sorgte Sonntagabend für großen Jubel

Viele Uraufführungen

Die Ballettgala im Landestheater zeigte, was sich an seinen anderen Kompositionen tatsächlich noch alles als Ballettmusik eignet. Bei den meisten der insgesamt 17 Choreografien handelte es sich tatsächlich um Uraufführungen, die die eingeladenen Choreografen extra für die Mozartwoche konzipiert hatten. Dafür kehrte sogar der ehemalige Ballettchef des Landestheaters Peter Breuer zurück an die Salzach. Die meisten der Tänze entstammten allerdings den Ideen des amtierenden Ballettchefs Reginaldo Oliveira.

Zahlreiche Künstler zu Gast

Unter den Gästen fanden sich nicht nur Choreografen, sondern auch Tänzer. Aus Stuttgart, Berlin, aber auch Prag und sogar Uruguay waren sie angereist, um Mozarts Geburtstag beim Festival zu feiern. Dabei war klassisches wie modernes Ballett vertreten, aber auch Akrobatik oder sogar Breakdance. Die Breakdance Nummer von The Wolfer & BGirl Sina auf Mozarts Ouvertüre der „Zauberflöte“ dürfte für den meisten Eindruck gesorgt haben.

Hier fand sich tatsächlich der stärkste Bruch, doch das Duo ordnete sich zumindest rhythmisch ganz den Vorgaben des Meisters unter. „A battle for Mozart“ hatten die beiden ihre Nummer überschrieben. Klanghafte Titel, wie beispielsweise „Serenade für Whiskey“, hinter der sich eine beschwipst beschwingte Nummer mit zahlreichen albernen Elementen und einem Flachmann verbarg, gab es viele.

Minasi dirigiert Mozarteumorchester

Auch die Musiker und Solisten waren teils in die Choreografien eingebunden. Den Anfang machte Pianistin Marie Sophie Hauzel. Während das Ensemble des Salzburger Landestheaters um sie herum den Flügel drehte, spielte sie seelenruhig das Kopfthema aus Mozarts Klarinettenkonzert KV 622. Viele der anderen Stücke waren wiederum umgekehrt Solowerke, die in Orchesterfassung vom Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von Riccardo Minasi gespielt wurden. Auch Minasi ließ sich von der Energie der Tänzer in seinem Dirigat mitreißen, was Mozart in dem Fall auch gut vertrug, denn in Verbindung mit dem Tanz auf der Bühne konnte man so manche bekannte Mozartmelodie in ganz neuem Klang wahrnehmen.

Sehr viel Applaus

Auch wenn Tanz eines der wenigen Dinge ist, das Rolando Villazon tatsächlich noch nicht ausprobiert hat, so ließ er es sich nicht nehmen, auch einen kleinen Teil zur Gala als ausführender Künstler beizusteuern. Platziert zwischen zwei Performances las er Statements von Menschen vor, die Mozart in unterschiedlichster Form in ihrem Leben bewegt hatte. Ein großer „musikalischer Spaß“, der Mozart tatsächlich einmal in anderes Licht rückte, was nicht bei allen Vorhaben bei der diesjährigen Mozartwoche geglückt ist.

Dafür gab es großen Jubel und langen Applaus vom Publikum für die Tänzer und Musiker und natürlich für Mozart zum Geburtstag.

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