Stadt Salzburg will Bücherbus erneuern
2010 schien das mobile Salzburger Bildungsangebot zu teuer zu sein und war ins Visier der Struktur-Reform-Kommission geraten. Der Magistrat hatte aber nicht mit Protesten der Salzburger gerechnet, die ihrem Bücherbus die Treue hielten und binnen weniger Tage tausend Protest-Unterschriften gesammelt und Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) umgestimmt haben.
Gut 60.000 Bücher, CDs oder DVDs wurden damals pro Jahr im Bücherbus ausgeliehen, vor allem von jenen Salzburgern, denen der Weg in die Stadtbibliothek nach Lehen oder zuvor ins Schloss Mirabell zu weit war. Die jährlichen Betriebs- und Erhaltungskosten lagen damals bei rund 16.000 Euro. Den Bus einzustellen würde mehr zerstören als einsparen, argumentierten die Bücherbus-Nutzer.
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Bücherbus-Abschaffung heute kein Thema mehr
Inzwischen ist auch die Stadtverwaltung zu der Überzeugung gekommen, der pinkfarbene Bus gehöre seit mehr als 30 Jahren an vier Tagen pro Woche zum Stadtbild. Weil der alte Dieselbus aber trotz sorgsamer laufender Wartung nun seine „übliche Betriebsdauer“ weit überschritten habe, sei nun eine Neuausschreibung nicht mehr aufzuschieben, sagt der zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ).
Ende Februar soll nun ein EU-weites Ausschreibungsverfahren starten, sagt Auinger und hat den entsprechenden Amtsvorschlag bereits an die zuständigen Gremien gesandt. Die mobile Bibliothek erfreue sich höchster Beliebtheit und anhaltender Nutzungsfrequenz an ihren insgesamt neun Haltestellen in Gnigl, Parsch, Taxham, Liefering, Itzling, Maxglan, Gneis, Josefiau, Aigen und beim Schloss Mirabell. Der Bus sei „ein unerlässlicher Teil des Wissens- und Bildungsangebots der Stadt für Menschen, die selbst – aus welchen Gründen auch immer - nicht so einfach mobil sein können“, sagt Auinger.
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Umweltfreundlicher Antrieb für langfristige Nutzung
Auch der neue Bücherbus wird lange im Dienst sein; deshalb spielen innovative Antriebstechnologien eine zentrale Rolle in der geplanten Ausschreibung. Das zweistufige Vergabeverfahren unter Leitung einer fachlich erfahrenen Rechtsanwaltskanzlei soll Angebote in der gesamten Bandbreite ermöglichen – vom herkömmlichen Antrieb über elektrischen Betrieb bis zum CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas).
Links:
- Stadtbibliothek sehr gefragt bei Lesern (salzburg.ORF.at; 4.1.2019)
- Gegen den Trend: Salzburger Kinder lesen gerne (salzburg.ORF.at; 11.7.2018)