Seenland sucht Projekte für EU-Förderung

Im Salzburger Seenland steht noch ein Drittel des aktuellen Budgets für EU-„Leader“-Projekte zur Verfügung. Deshalb werden noch Projektideen gesucht und es wird auch Hilfe bei der Bürokratie angeboten.

Im Flachgau gibt es einige „Leader“-geförderte Projekte, beispielsweise ist die Neugestaltung des Museums Brechlbad in Seeham „Leader“-gefördert, der Caritasladen in Neumarkt, das Museum Frohnfeste oder die Flachgauer Tafel, genauso wie Gabriele Neudeckers Film „Gruß vom Krampus“.

Respekt vor den Hürden beim Amtsweg

„Leader“ ist ein Programm der EU zur Förderung des ländlichen Raums. Neue Ideen sind im Salzburger Seenland noch durchaus gefragt - weil die meisten sehr viel Respekt vor dem mit der „Leader“-Förderung verbundenen Amtsweg haben. „Es ist nicht unbedingt ein Grund für Angst, aber der Amtsweg ist zu umfassend. Wir setzen uns dafür ein, dass die Bürokratie weniger wird“, sagte der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Auch Berta Altendorfer vom „VIA NOVA Pilgerweg“ in Seeham (Flachgau) hatte davor Angst: „Die Unterlagen sind am Anfang sehr ausführlich. Man glaubt oft an die eigenen Idee nicht mehr, wenn man sieht, welche Hürden man da hat.“

Nur bezahlte Rechnungen werden gefördert

Weil nur bezahlte Rechnungen „Leader“-gefördert sind, ist auch die Finanzierung von Projektideen ein Thema. Da hilft auch das Land Salzburg aus: „Bei manchen Projekten ist die Vorfinanzierung durch einen Verein so schwer, das wir da aushelfen“, sagte Landesrat Schwaiger.

So ist auch die Realisierung der Idee einer interaktiven Wegekarte und eines Audio-Guides für den grenzüberschreitenden Europäischen „VIA NOVA Pilgerweg“ möglich. „Wir haben einen kleinen Kredit für die Zwischenfinanzierung machen müssen, sonst hätten wir das nicht geschafft.“ Der Kredit mache ihr auch kein „Kopfzerbrechen“, weil sie die Salzburger „Leader“-Managerin unterstützt.

Betreuer stehen mit Rat und Tat zur Seite

Auch die Förderung des neuen Wirtsladens in Mitterhof bei Mattsee (Flachgau) wurde durch ganz konkrete Hilfe auf den Weg gebracht. Jede Förderung sei kompliziert, wenn man sie zuerst ansieht, meinte Franz Gruber vom Wirtsladen. „Mit der Unterstützung vom Projekt und den Regionalverbänden hat das aber gut funktioniert.“ Seenland-„Leader“-Managerin Claudia Haberl erstellt Projektpläne und hilft auch beim Ausfüllen der komplizierten Anträge. „Wir stehen laufend mit Rat und Tat zur Seite“, sagte Haberl. Entbürokratisierung ist das große Ziel für die kommende Förderperiode. Bis 2020 sind vorerst noch Ideen gefragt.