Firmen müssen sich um Fachkräfte bemühen
Riza Yurdakul hat bei der Firma Miele in Bürmoos (Flachgau) gelernt, dann hat er firmeninterne Weiterbildungsprogramme absolviert, mittlerweile programmiert er komplexe Anlagen. Das Unternehmen ist auf den jungen Mann zugegangen. „Sie sind eher zu mir gekommen und haben mich gefragt, ob ich das will und ich habe dem zugestimmt“, so der junge Programmierer.
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Mitarbeiter am freien Markt sind rar
Das Miele-Werk steht in Bürmoos, für aufstrebende Fachkräfte ist das beruflich vermutlich nicht der Nabel der Welt. Mitarbeiter zu bekommen und zu behalten ist deswegen sehr schwer. Beispiel dafür wären Schweißer, sagte Geschäftsführer Manfred Neuhauser. Zwar gehören sie zur Kernkompetenz des Unternehmens, „aber es ist fast unmöglich, am freien Markt Mitarbeiter zu bekommen - deswegen bilden wir sie uns selbst aus“, erklärte Neuhauser.
Anreize müssen geschaffen werden
Neue Schichtmodelle, halbe Schichten in der Produktion, finanzielle Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung werden geboten. Christian Bauer hat nach einer Lehre die HTL-Matura nachgemacht, dann ein Studium absolviert, heute ist er Produktionsleiter im Werk mit 260 Mitarbeitern. „Ich bin mit Herz und Blut bei Miele - ich glaube, mich kann so schnell nichts von der Firma trennen“, meinte Bauer.
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Anreize gegen Fachkräftemangel
Firmen müssen sich überlegen, wie sie zu qualifizierten Mitarbeiter kommen und diese auch halten.
Suche nach Fachkräften extrem früh
Neben Miele gibt es in Bürmoos noch ein weiteres großes Unternehmen - das Dentalwerk. 700 Menschen sind hier beschäftigt, man zählt zu den führenden Herstellern von medizintechnischen Produkten im Hochpräzisionsbereich. Die Suche nach Fachkräften beginnt extrem früh, meinte Herbert Traschwandtner, Geschäftsleiter des Dentalwerks. Schon im Kindergartenalter und im Volksschulbereich sei man Sponsor von unterschiedlichen Projekten.
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Wellnessurlaub auf Firmenkosten
Zahlreiche Sozialleistungen wie eine Firmenversicherung oder auch ein Wellnessurlaub auf Firmenkosten werden geboten. Dazu wird in Teams mit viel Eigenverantwortung gearbeitet und der Mitarbeiter so zu einer Art Kleinunternehmer gemacht. „Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch gerne eine Leistung erbringen will und auf seine Leistung stolz sein will.“ Könne man so eine Arbeitsumgebung bieten, dann sei das eine hohe Motivation, sagte Traschwandtner.
Investitionen in Mitarbeiter immer relevanter
Um qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen und zu behalten, werde aber oft noch mehr geboten, meinte die Geschäftsführerin von Miele Österreich Sandra Kolleth. „Wir haben zum Beispiel hier am Standort eine Kinderbetreuung und das hilft uns, Frauen auch wieder schneller in den Beruf zu bringen.“ Beispielsweise würden sich Mitarbeiterinnen auch einen Job teilen - insgesamt arbeitet ein Drittel der Frauen Teilzeit. Investitionen in Mitarbeiter und in das Arbeitsumfeld - in immer mehr Unternehmen ist das inzwischen genauso wichtig wie die Bezahlung, um zu qualifiziertem Personal zu kommen.
Links:
- Fachkräftemangel bei Banken angekommen (salzburg.ORF.at; 29.10.2018)
- Wirtschaft fordert mehr ausländische Arbeiter (salzburg.ORF.at; 7.9.2018)