Überfall vor Bordell vor 24 Jahren: Acht Jahre Haft

Zu acht Jahren Haft ist am Freitag ein Italiener verurteilt worden, der vor 24 Jahren einen Mann vor einem Salzburger Bordell überfallen hat. Eine Golduhr, ein Diamantring und eine Halskette im Wert von damals mehreren hunderttausend Schilling waren die Beute.

Der 67-Jährige soll 1995 vor einem Bordell in Salzburg-Schallmoos auf einen Geschäftsmann aus Linz eingeschlagen, ihm die Uhr geraubt und versucht haben ihm einen Finger abzubeißen. Der Italiener ist mit DNA-Spuren von damals überführt worden und hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Zum Prozesstermin am Landesgericht erscheint am Freitag ein unauffälliger Herr mit kurzgeschorenem Haar und Jeansjacke der direkt aus einem Schweizer Gefängnis kommt, wo er wegen eines Raubüberfalls gesessen hat. Dass er 18 Vorstrafen hat, erstaunt ihn: „Ich dachte es wären viel mehr“, sagt der Italiener.

Pistole hatte Ladehemmungen

An die Tat im Jänner 1995 erinnert er sich und sagt, er entschuldige sich dafür. Alle Anklagepunkte würden stimmen. Mit zwei Brüdern habe er den Geschäftsmann überfallen. Der wollte dem Bordellbesitzer teure Uhren verkaufen, als er wieder wegfahren wollte, kam es zum Kampf im Auto und auf der Straße. Einer der Brüder wollte den Linzer erschießen, die Pistole hatte aber Ladehemmung. Eine Golduhr, einen Diamantring und eine Halskette des Opfers verkauften die Täter in Mailand und teilten den Erlös.

DNA und weitere Verbrechen führen zur Anklage

Die Täter verschwanden nach der Tat, der Angeklagte hinterließ aber DNA-Spuren am Auto des Opfers. Knapp 20 Jahre vergingen ohne Hinweise. 2014 aber beging der Italiener einen Überfall in der Schweiz. Der Abgleich seiner DNA in der internationalen Datenbank entlarvte ihn als Salzburger Täter von 1995. Er konnte erst jetzt in Salzburg vor Gericht gestellt werden, weil er noch mehrere Jahre in einem Schweizer Gefängnis absitzen musste.

Acht Jahre Haft noch nicht rechtskräftig

Verteidiger Klaus Waha betont die Offenherzigkeit seines Mandanten: „Er hat heute die Namen seiner zwei Komplizen genannt, wobei er sagt, dass diese mittlerweile verstorben seien. Eine gewisse kriminelle Energie ist bei 18 Vorstrafen nicht zu leugnen. Ich hoffe es war die letzte Tat, die er in seinem Leben gesetzt hat“.

Die acht Jahre Haft sind icht rechtskräftig: Der Italiener hat sie zwar sofort akzeptiert, die Staatsanwältin will aber noch überlegen ob sie für ein strengeres Urteil in Berufung geht.

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24 Jahre nach Tat verurteilt

1995 hat der Verurteilte mit einem Komplizen einen Geschäftsmann vor einem Bordell überfallen. Eine DNA-Spur von damals am Auto des Opfers hat den Italiener nun überführt.