Nachfrage nach Defibrillatoren steigt

In Salzburg beobachtet das Rote Kreuz ständig steigende Nachfrage an Defibrillatoren. Das sind vollautomatische Geräte, die Ersthelfer dabei anleiten, Menschen mit Herzinfarkten durch Stromstöße zu reanimieren.

So soll das Leben der Patienten verlängert werden, bis der Notarzt helfen kann. Weltweit sterben 93 Prozent aller Menschen mit akuten Herzproblemen innerhalb weniger Minuten, weil nicht rechtzeitig geholfen wird.

Defibrillatoren, kurz Defis genannt, helfen, Leben zu retten, sagt der leitende Notarzt des Salzburger Roten Kreuzes, Wolfgang Fleischmann. „Dieses Gerät spielt bei der Wiederbelebung von Patienten eine entscheidende Rolle. Es ist in der Lage, Herzrhytmusstörungen zu erkennen und durch die Abgabe von Stromstößen erfolgreich zu behandeln.“

Geräte direkt mit Rotkreuz-Leitstelle verbunden

Die Geräte sind direkt mit der Leitstelle des Roten Kreuzes verbunden und sprachgesteuert - eine Stimme führt durch die lebensrettende Anwendung. Ein moderner „Defi“ ist ab 1.000 Euro zu haben, im Bundesland Salzburg gibt es bereits rund 600 dieser Geräte. Jährlich kommen etwa 40 Geräte hinzu, Tendenz steigend.

Defibrillator

ORF/Peter Obermüller

Die Nachfrage nach Defibrillatoren steigt in Salzburg

Die Interessenten stammen aus öffentlichen Einrichtungen, Behörden, Einkaufszentren, Hotels oder Industriebetrieben. Auch in ÖBB-Zügen oder Flugzeugen der Austrian Airlines (AUA) gibt es „Defis“. Neuerdings werden auch Bordelle mit Defibrillatoren ausgestattet, ergänzt Notarzt Wolfgang Fleischmann.

„Defis“ werden auch in Bordellen eingesetzt

„Aus unserer Praxis als Notärzte wissen wir, dass wir immer wieder auch Einsätze in Rotlicht-Etablissements haben. Und ich kann mich auch selbst an eine Reanimation in einem Bordell erinnern, die glücklicherweise gut ausgegangen ist.“

Jährlich sterben österreichweit 10.000 Frauen und Männer an Herz-Kreislaufstillstand. Drei Viertel von ihnen, also 7.500 Menschen, könnten durch entsprechende Soforthilfe mit Defibrillatoren gerettet werden, betont der leitende Salzburger Notarzt.

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