Hausärzte: Frauen bereits in der Überzahl
Andrerseits ist nur jeder dritte Facharzt in Salzburg eine Frau. Grund dürfte die Familienplanung der Ärztinnen sein, vermutet die Ärztekammer. Frauen sind in der Ärzteschaft seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch.
In den 1970er-Jahren waren nur 20 Prozent der Mediziner Frauen, heute sind es doppelt so viele. Doch die meisten Ärztinnen verzichten auf eine Facharztausbildung und bleiben Allgemeinmedizinerinnen, sagt der Leiter der Abteilung für Statistik beim Land Salzburg, Gernot Filipp.
„Beruf und Familie bei Facharzt schwerer vereinbar“
"Die Erklärung dafür ist wohl, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Facharzt-Ausbildungen ziemlich schwierig ist, weil diese Ausbildung relativ lange dauert. Und auch bei der Ausübung des Berufes ist man als Facharzt offenbar nicht so flexibel wie als Hausarzt.
ORF
Das bestätigt auch der Sprecher der Allgemeinmediziner in der Salzburger Ärztekammer, Christoph Fürthauer. Nach dem Studium und dem Turnusdienst ist ein Mediziner fast 30 Jahre alt. Und dann noch bis zu sechs Jahre Facharztausbildung, da ist es für Kinder oft schon zu spät, sagt Fürthauer.
Auch unter Amtsärzten und Schulärzten viele Frauen
Deshalb finden sich überdurchschnittlich viele Frauen unter den Amtsärzten und Schulärzten und bei den Praxis-Vertretungen der Kollegen. Auch bei den Kassenstellen für Allgemeinmediziner haben die Frauen in den vergangenen Jahren aufgeholt, auch wenn sie noch nicht ganz die Hälfte erreicht haben, heißt es aus der Ärztekammer.
Links:
- Hausärzte: Jeder Zweite steht vor Pensionierung (salzburg.ORF.at; 15.1.2018)
- Krankenkasse: „Kaum Mangel bei Vertragsärzten“ (salzburg.ORF.at; 10.8.2017)
- Hausärzte-Mangel: Stöckl sieht Bund säumig (salzburg.ORF.at; 18.4.2017)