Thrombose: Neue Methode erleichtert Vorsorge

Im Salzburger Unfallkrankenaus (UKH) wird seit kurzem nach Operationen eine spezielle Methode der Thrombose-Vorsorge angewandt. Durch eine spezielle Kompressionsmanschette, können die bislang verwendeten Stütz-Strümpfe großteils ersetzt werden.

Intermittierende pneumatische Kompressionsmanschette nennt sich das Gerät das den Krankenhausaufenthalt zukünftig auch in Salzburg erleichtern soll. In den Vereinigten Staaten ist das Verfahren bereits seit längerer Zeit medizinischer Standard nach Operationen, seit kurzem auch in Salzburg. Beispielsweise im Fall von Mathilde Allerberger. Sie hat ein künstliches Kniegelenk erhalten. Um einer Venenthrombose vorzubeugen, hat man sie mit dem neuen System ausgestattet, einer pneumatischen Manschette, die sie auch selbst anlegen kann und die insgesamt weit einfacher zu handhaben ist als die bislang verwendeten Kompressionsstrümpfe: „Früher waren die Strümpfe ja noch unangenehmer, die konnte man fast nicht anziehen. Aber auch heute sind die Stützstrümpfe noch unangenehm,“ schildert Patientin Allerberger.

Methode ersetzt unbeliebte Stützstrümpfe

Thrombose Manschetten

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Durch pneumatischen Druck beugt die Manschette einer Thrombose vor

Und weil auch viele andere Patienten über die unbeliebten Thrombose-Strümpfe klagen, hat man im UKH nach neuen Möglichkeiten gesucht, erklärt Diplomkrankenpfleger Stefan Breitfuß: „Es ging uns vorrangig um die Patientenzufriedenheit. Wenn man 24 Stunden am Tag diese Strümpfe tragen muss, ist das gerade im Sommer sehr unangenehm. Durch die Strümpfe kam es auch immer wieder zu Hautschädigungen durch den Druck.“

Thrombose Manschetten

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Die Manschette kann vom Patienten auch ohne Hilfe angelegt werden

Im schlimmsten Fall droht Lungenembolie

Bei der pneumatischen Manschette werden die Luftkammern durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe intermittierend - also wechselseitg - aufgeblasen und wieder entleert und so die Aufgabe der Muskeln als Venenpumpe übernommen. Gerade nach Hüftgelenks- oder Knieoperationen ist die Gefahr einer Thrombose,also eines Gerinnsels in einem Blutgefäß, besonders hoch. Erste Anzeichen sind Schmerzen und Schwellungen am Bein, sagt Internist Bodo Kirchner: „Darüber hinaus kann aus so einer Beinvenen Thrombose eine Lungenembolie werden.“ Dies sei eine sehr gefürchtete und manchmal auch tödliche Komplikation, erklärt der Internist.

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Neue Methoder zu Thrombose-Vorsorge

Eine Druckmanschette ersetzt in vielen Fällen die bisher angewandten Stützstrümpfe. In den USA wird die Technik schon längere Zeit genutzt

Ohne Prophylaxe würde jeder zweite Patient nach unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen eine Thrombose bekommen. Deshalb sollten Frischoperierte so rasch wie möglich wieder aufstehen. Aber selbst bei Bettlägrigkeit kann der Patient zur Vorsorge beitragen, sagt Chirurg Frank Fürntrath: „Er kann selbst üben, die Wade und das Sprunggelenk bewegen sowie die Muskulatur aktiv anspannen.“ Dies sei bereits eine sehr gute und selbst durchführbare Thrombose-Prophilaxe. Unterstützend zur Bewegung wird aber zunehmend die Manschette als Thrombose-Prophylaxe eingesetzt.