Telefonseelsorge: 11.000 Gespräche im Jahr
Aktuell kümmern sich 120 ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Telefonseelsorge für Erwachsene und weitere 20 bei der Kids-Line für Kinder um die Sorgen und seelischen Nöte der Anruferinnen und Anrufer.
Mehr Offenheit bei psychischen Erkrankungen
Die Bandbreite sei hier groß, sagt der Leiter der Salzburger Telefonseelsorge, Gerhard Darmann: „Beziehungsprobleme, manche leiden auch unter psychischen Erkrankungen.“ Allerdings sei die Bereitschaft, über sie eigenen psychischen Erkrankungen zu reden größer geworden: „Es ist die Sensibilität dafür gestiegen“, beobachtet Darmann. „Bei manchen Anruferinnen und Anrufern hat man auch den Eindruck: Sie befinden sich in scheinbar unentrinnbaren Situationen, sie kommen aus belastenden Situationen schwer heraus. Da braucht’s oft viele Anrufe.“
Erzdiözese Salzburg
Gerhard Darmann und Gudrun Köck von der Telefonseelsorge Salzburg
Einsamkeit einer der Hauptgründe für einen Anruf
Oft genüge es schon, einfach zuzuhören, wenn sich Anrufer ihre Sorgen und Probleme von der Seele reden, betont Darmann. Er sieht Einsamkeit und allgemeine seelische Nöte als häufigste Gründe von Menschen, bei der Telefonseelsorge Rat zu suchen: „Das hat sich über die Jahre kaum gewandelt – trotz der veränderten Kommunikationsmöglichkeiten.“ Seit einigen Jahren bietet die Telefonseelsorge ja auch eine Chat- und Mailberatung an.
Die Telefonseelsorge wird seit 6. November 1978 von der katholischen und der evangelischen Kirche in Salzburg gemeinsam betrieben. Seit 20 Jahren ist sie unter der Nummer 142 erreichbar - rund um die Uhr und zum Nulltarif. Die Kids-Line hat die Nummer 0800/234 123. In den 40 Jahren ihres Bestehens führten rund 450 ehrenamtliche Mitarbeiter in Summe mehr als 444.000 Gespräche. Man lege großen Wert auf eine fundierte Ausbildung und Betreuung dieser Mitarbeiter, wird betont.