Handy als tödliche Gefahr durch Ablenkung

48 Menschen wurden in Salzburg binnen fünf Jahren durch Ablenkung im Straßenverkehr getötet. Nach dem tödlichen Verkehrsunfall eines 18-Jährigen im Frühling, der vom Handy abgelenkt war, setzen Experten jetzt auf Aufklärung.

Der junge Pongauer Fußgänger ist - vom Handy abgelenkt - ohne auf den Verkehr zu achten, auf die Fahrbahn getreten und dabei von einem Auto erfasst worden. Dieses Szenario wird nun Jugendlichen im ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum in Saalfelden (Pinzgau) eindrucksvoll mit Figuren aus Styropor nahe gebracht: Bereits ein kurzer Blick auf das Handy, etwa zum Prüfen von Nachrichten, kann schon tödlich sein. „Wenn man nur kurz aufs Handy schaut, kann so viel passieren. Es ist auf jeden Fall so, dass man sich echt Gedanken macht und lieber später drauf schaut“, sagt Schülerin Sarah Moreau aus Maishofen.

Gefahr durch Ablenkung

ORF

Die Zusammenstöße auf dem Parcours werden aus verschiedenen Perspektiven gefilmt für ein Video von Land und ÖAMTC, das Schülern in Workshops gezeigt werden soll. Wie sich Ablenkung bei Autofahrern auswirkt, zeigt ein direkter Vergleich zweier Autos. Beide Fahrzeuge fahren mit 80 km/h, jener Lenker, der für eine Sekunde abgelenkt wird, kommt erst 24 Meter später zu Stehen als der aufmerksame Lenker des anderen Fahrzeugs. „Eine Sekunde ist wirklich eine sehr kurze Ablenkung, wenn kurz ein Name aufblinkt oder ein SMS aufpoppt“, sagt dazu Fahrtechnikexperte Roland Frisch.

Geringe Strafen bei Ablenkung durch Handy

„Wir möchten Bewusstsein dafür schaffen, dass man nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die Jugendlichen zugeht, sondern sagt, was steckt dahinter. Nicht nur Strafen nennt, sondern erklärt, warum das so ist“, sagt Verkehrspädagogin Martina Otter. Wer in Österreich mit dem Handy am Steuer erwischt wird, muss 50 Euro Strafe bezahlen - eine geringe Strafe im internationalen Vergleich.