Proteste gegen Entlastungsstraße in Zell

In Zell am See (Pinzgau) gibt es Proteste gegen die geplante Entlastungsstraße im Stadtteil Schüttdorf. Wegen des Dauerstaus will das Land die Route ab 2020 errichten. Bewohner einer angrenzenden Siedlung sind dagegen.

An Spitzentagen passieren bis zu 28.000 Fahrzeuge den staugeplagten Ortsteil Schüttdorf. Deshalb plant das Land eine Umfahrungsstraße als Verbindung von der Pinzgauer Straße zur Mittersiller Straße. Die neue Route soll ein Drittel des Verkehrs der ständig überlasteten Pinzgauer Straße abfangen.

Bewohner verlangen mehr Mitsprache im Projekt

Die 700 Bewohner einer angrenzenden Siedlung im Ortsteil Zellermoos aber wollen das Umfahrungsprojekt verhindern. Sie kritisieren, sie seien in der Planung zu wenig einbezogen worden. „Uns geht es nicht so sehr um die Entlastungsstraße, sondern wie mit Zellermoos umgegangen wird. In diesem Projekt hat man sich überhaupt nicht mit den Nachteilen, die für die Anrainer entstehen, auseinandergesetzt“, sagte Anrainer Reinhold Sieber.

„Es gibt gewisse Dinge, die uns sehr belasten und hier hätten wir darum gekämpft und kämpfen noch immer, dass für uns Anrainer eine bessere Lösung herausschaut. Es ist sehr frustrierend, wenn man hört, dass für die Bewohner dadurch alles optimal ist“, sagte Anrainerin Roswitha Klaushofer.

Bürgermeister: Kein Projekt ohne Betroffene

Die neue Verbindung führt über den Zeller Flugplatz und in Folge vorbei an der Wohnsiedlung Zellermoos. Ohne Umfahrung werde der Verkehr in Schüttdorf zum Erliegen kommen, ist die Befürchtung in der Stadtgemeinde. Das Land übernimmt die Kosten von rund 20 Millionen Euro. Der Zeller ÖVP-Bürgermeister Peter Padourek versuchte zu beruhigen und betonte, es gebe bei jedem Verkehrsprojekt Betroffene. „Für die Bewohner von Zellermoos ist es natürlich eine Einschränkung in ihrer Lebensweise, auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die sagen, endlich werden wir etwas entlastet. Es gibt immer ein für und wider und wir müssen gemeinsam einen Weg finden, der für alle fair ist.“

Lärmschutzwand und Fenster als Entschädigung

Vertreter des Landes präsentierten Dienstagabend in der Stadtgemeinde die Pläne für die neue Straße. Grenzwerte bei Lärm und Abgasen würden mit der neuen Verbindung nicht erreicht, sagten die Experten. Für die Bewohner in der Siedlung Zellermoos sicherte das Land eine Lärmschutzwand zu und kündigten Lärmschutzfenster für die Anrainer an.