55 neue Unterkünfte für Wohnungslose

Mit Meinzuhaus.at ist in Salzburg am Dienstag ein neues Projekt für Wohnungslose eröffnet worden. Das Haus hat 55 schlichte Garconnieren und bietet für Einheimische in Not ab sofort ein billiges Dach über dem Kopf.

Die Bruttomiete pro Wohnung liegt mit 335 Euro im Monat deutlich unter dem aktuellen Marktpreis. Österreichweit einzigartig ist, dass Meinzuhaus.at mit Mitteln aus der Wohnbauförderung errichtet wurde. Dafür wurde im Salzburger Landtag im Vorjahr extra das Wohnbauförderungsgesetz novelliert.

Keine Asylwerber zugelassen

Die Einheiten sind mit Bett, Kasten, Einbauküche, Dusche und WC ausgestattet. Das Haus steht nur Stadtbürgern offen, die als wohnungslos gelten. Asylwerber oder Bettler aus anderen EU-Staaten werden von anderen Einrichtungen betreut, nicht jedoch in der Hübnergasse.

Meinzuhaus.at Hübnergasse

ORF

In der Stadt Salzburg dürften derzeit 1.400 Menschen ohne eigenem Dach über dem Kopf leben - das ist jeder Hundertste Bewohner. Die häufigsten Gründe dafür, dass Menschen plötzlich ohne Wohnung dastehen, sind Schicksalsschläge, eine Scheidung, schwere Krankheit oder lange Arbeitslosigkeit. Betroffene sind meist bei Freunden, Verwandten und Bekannten oder in teuren Pensionszimmern mit oft schlechtem Standard untergebracht - oder leben im schlimmsten Fall auf der Straße.

Strategie gegen Ausbeutung in Pensionszimmern

Die öffentliche Hand in Stadt und Land spart sich nun rund 50 Euro pro Klienten und Monat an sozialen Leistungen wie beispielsweise der Wohnbedarfshilfe, weil die Menschen in der Hübnergasse nun günstiger und qualitativ deutlich besser als in den einschlägig bekannten und teuren Pensionszimmern wohnen. Hochgerechnet auf ein Jahr mache das eine Ersparnis von rund 30.000 Euro aus, teilten die Initiatoren mit.

55 Garconnieren für Wohnungslose

meinzuhaus.at

Das neue Haus auf einem Archivbild, einige Woche vor der Fertigstellung. Nun kann es bezogen werden

Lions und Rotarier zahlen auch mit

Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 2,5 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte entfielen auf Mittel aus der Wohnbauförderung. Die Sozialressorts von Stadt und Land unterstützten das Projekt mit jeweils 50.000 Euro. Über Salzburger Lions- und Rotary-Clubs kamen zusätzlich rund 260.000 Euro an Spenden. Den Baugrund stellte die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul zur Verfügung. Man habe sich bewusst für eine nicht-kommerzielle und soziale Nutzung des ehemaligen Klostergartens entschieden.

Caritas, Studentenwerk, Magistrat vergeben

Die Vergabe der Wohneinheiten erfolgt durch die Caritas Salzburg und das Salzburger Studentenwerk - in Abstimmung mit dem Magistrat der Stadt Salzburg. Betroffene bekommen eine Wohnung für maximal drei Jahre. Derzeit sind schon zwei Drittel der Wohnungen belegt.

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