SPÖ-Krise: Steidl bedauert Kerns Rückzug

Für Salzburgs SPÖ-Chef Walter Steidl setzt der Rückzug von Ex-Bundeskanzler und Ex-Bundesparteichef Christian Kern einen Schlussstrich unter den Zickzackkurs der vergangenen beiden Wochen und die SPÖ-Krise.

Christian Kern

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Kern

„Ich kann seine Entscheidung gut nachvollziehen, es ist für ihn persönlich wohl auch das Beste“, sagte Steidl am Samstag, nachdem zu Mittag bekannt geworden war, dass sich Kern komplett aus der Parteipolitik zurückziehen und damit auch nicht mehr SPÖ-Kandidat bei der EU-Wahl sein will. Viele in der Partei hätten Kern aber gerne weiter in der SPÖ gesehen – auch in einer anderen Funktion, sagte der Salzbuger SPÖ-Landesparteichef.

„Nicht nachvollziehbare Kritik“

„Er hat Akzente gesetzt und wichtige Weichenstellungen auch inhaltlicher Art vorgenommen. Leider gab es immer wieder aus den eigenen Reihen oft nicht nachvollziehbare Kritik“, sagte Steidl: „Ein Parteivorsitzender, der sich nicht auf die Geschlossenheit der eigenen Reihen verlassen kann, kann nicht entschlossen Politik machen.“

Walter Steidl (SPÖ) am Wahlabend

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Steidl

Er hoffe, dass die Partei daraus Lehren für die Zukunft ziehe, so Kerns Salzburger Genosse und Mitstreiter, der einst die Machtübernahme gegen Kerns Vorgänger Werner Faymann innerhalb der Partei mit eingefädelt hatte.

Was Samstagmittag bekannt wurde

Der frühere Parteichef Christian Kern legt mit dem Parteitag am 24. November alle politischen Funktionen für die SPÖ zurück. Das gab er überraschend am Samstag in einer Erklärung bekannt. Damit hinfällig ist auch sein geplanter An- und Auftritt als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl im kommenden Jahr. Ob möglicherweise Andreas Schieder in den Wahlkampf geht, ließ Kern offen - mehr dazu in news.ORF.at (6.10.2018)

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