Unfallchirurgie: Mehr bundesweites Teamwork

Unfallchirurgen und Notärzte wollen über die Grenzen von Bundesländern und Regionen viel stärker zusammenarbeiten. Das wurde bei ihrer bundesweiten Jahrestagung in Salzburg beschlossen. Es geht um neue „Traumanetzwerke“.

„Eine Traumaversorgung, die sich nicht an Verwaltungsgrenzen orientiert, sondern an der gelebten Praxis und an geografischen Gegebenheiten: das ist die Idee der Traumanetzwerke (TNW). Schon seit Längerem arbeitet die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) an einem entsprechenden Modell“, teilt die Vereinigung mit. Ihre Jahrestagung hat Dienstag in Salzburg begonnen.

Neuer Strukturplan soll umgesetzt werden

Grundlage für ein solches Netzwerk sei die Definition von Versorgungsregionen - unabhängig von den Grenzen der Bundesländer. Dazu bestehe im Gesundheitsministerium eine Arbeitsgruppe, in der auch die ÖGU ihre Expertise einbringt. Innerhalb einer Versorgungsregion gibt es drei Abstufungen von Krankenhäusern, in denen Unfallopfer - abhängig vom Schweregrad ihrer Verletzung - versorgt werden: Traumazentren, Häuser mit Traumaschwerpunkt und Häuser mit Traumagrundversorgung. Die Anforderungen sind bereits im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) 2017 definiert worden.

Mehr Effizienz durch Aufgabenteilung

Christian Fialka, Präsident der ÖGU und Ärztlicher Leiter des Traumazentrum Wien, betont: „Nicht jedes Krankenhaus innerhalb dieser Region braucht dieselbe Ausstattung und dasselbe Personal für die Unfallversorgung. Das ermöglicht einerseits eine wirtschaftliche Effizienzsteigerung, aber das ist nicht unser primäres Thema. Uns geht es um die Steigerung der medizinischen Qualität - und das gelingt durch Spezialisierung sowie durch ein genaues Matching der Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten mit dem Angebot der Krankenhäuser.“

Abstimmung mit Ersthelfern und Rettern

Ein solches Konzept erfordere auch eine enge Abstimmung mit professionellen und ehrenamtlichen Blaulichtorganisationen. Besondere Bedeutung komme auch der Bergung von Unfallopfern sowie ihrem Transport mit dem jeweils passenden Mittel zu - vom Nacht- und Sturmeinsatz der Bergrettung über Fahrten mit Sanitätsfahrzeugen bis hin zu Notarzthubschraubern.

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