Wanderer hielten röhrenden Hirsch für Bär

In Bad Gastein (Pongau) sind zwei Wanderer aus Angst vor einem vermeintlichen Bären in Bergnot geraten. Sie verirrten sich in einem steilen Graben oberhalb des Ortszentrums. Die Bergrettung startete eine Suchaktion.

Das wilde Gebrüll des Bären stellte sich schließlich als Liebeswerben eines Rothirsches heraus - ein normaler Vorgang im Herbst, betont Einsatzleiter Gerhard Kremser von der Bergrettung Bad Gastein.

„Touren immer früh genug beginnen“

Er appelliert an Wanderer, jetzt im beginnenden Herbst und noch später im Jahreslauf zu Touren immer früh genug aufzubrechen. Der Tag sei jetzt schon viel kürzer als im Sommer, so der Gasteiner Bergretter. Die Urlauber aus Wien und Vorarlberg starteten von der Gemeindesiedlung unweit des Bahnhofes Bad Gastein. Auf ihrer Wanderung in Richtung Palfnersee kamen die beiden Wanderer aber nur bis zur Palfner Hochalm. Da war es dann schon 19.00 Uhr, und es wurde dunkel. Beim Abstieg in Richtung Bad Gastein verfehlten sie in der Nähe der tiefer gelegenen Heimalm den weiteren Rückweg und gerieten in den sehr steilen und gefährlichen Palfnergraben.

Palfnergraben Suchaktion Bergrettung Palfnersee Palfner Hochalm

Bergrettung Bad Gastein / Klaus Bader

Palfnergraben (roter Punkt) über der Gemeindesiedlung beim Bad Gasteiner Bahnhof. Grüner Punkt: Palfner Hochalm. Blau: Palfnersee. Gipfel von links: Hüttenkogel, Graukogel, Palfnerscharte in Richtung Reedsee, Palfnerhörndl und Feuersang

Unverletzt ins Tal gebracht

Als die Wanderer dann noch die Tierschreie hörten, stiegen sie aus Angst vor dem Bären auf den leeren Hochstand eines Jägers. Von dort alarmierten sie die Bergrettung mit dem Mobiltelefon. Die Einsatzkräfte starteten eine Suchaktion, fanden die Urlauber gegen 22.00 Uhr, beruhigten und informierten sie über brunftige Hirsche in der Gegend. Sie wurden von dem Team unverletzt ins Tal gebracht.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at