Widerstand gegen „Wolfszone“ Lungau

Bauern und Agrarpolitiker wehren sich vehement gegen Vorschläge und Pläne von Ökologen und Fans von Wölfen, die den Salzburger Lungau zur Schutzzone für neu einwandernde Wolfsrudel erklären wollen.

Wolf

APA/AFP/Joe Klamar

Im Frühling 2018 wurden im Salzburger Bergland die letzten Schäden durch Wölfe registriert, schlimm zugerichtete und gerissene Weidetiere

Strukturschwächere Regionen, die nicht so dicht besiedelt sind wie Zentralräume, seien als Schutz- und Rückzugszonen für Wölfe und Wolfsrudel ideal. So argumentieren Tierschützer, Ökologen und Aktivisten vom Umweltschutzverein „Kuratorium Wald“. Neben Gegenden in der Obersteiermark und Kärnten schlagen sie auch den Salzburger Lungau als mögliches Refugium vor. Das trifft dort bisher auf wenig Gegenliebe.

„Das ist kein guter Weg“

Der für ressortzuständige Salzburger Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP) kann einer so genannten „Wolfszone Lungau“ nichts abgewinnen: „Da werden mit einigen wenigen Indikatoren neue Landkarten gezeichnet. Und dann heißt es, wegen der Bevölkerungsdichte und der Nutztierdichte könne man sich hier die Anwesenheit eines Wolfsrudels vorstellen. Das geschieht dann noch, ohne mit den Betroffenen zu sprechen. Das wird wenig Akzeptanz finden. Ich halte das nicht für einen guten Weg.“

„Bisher nur ablehnende Reaktionen“

Auch der Salzburger Landwirtschaftskammerpräsident und Nationalratsabgeordnete Franz Essl (ÖVP) will Widerstand leisten. Er stammt aus dem Lungau. Essl ist empört über Vorschläge, die Region um Tamsweg als „Wolfszone“ auszuweisen: „Dieser Plan ist natürlich strikt abzulehnen. Gerade im Lungau hat die Weide- und Almwirtschaft eine sehr lange Tradition. Die Bauern leben davon. Und es ist wichtig für den Tourismus und die Wirtschaft insgesamt. Das alles würde damit natürlich in Frage gestellt. Ich höre bisher nur ablehnende Reaktionen auf solche Vorschläge.“

Die Rückkehr der Wölfe in die Ostalpen ist schon länger ein Konfliktthema zwischen Befürwortern, Förderern, Gegnern und Almbauern.

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