Falsche Ärztin aufgeflogen

Im Pongau haben Polizisten eine Einheimische ausgeforscht, die als falsche Ärztin gelebt haben soll. Die 37-Jährige soll keine Patienten behandelt und mit anderen „Geschäften“ mehr als 10.000 Euro Schaden angerichtet haben.

Seit zwölf Jahren soll sich die Pongauerin immer wieder als Ärztin ausgegeben haben. Sie habe dabei wohl von einer gewissen Titel-Ehrfurcht in Österreich profitiert, sagt Polizeisprecher Johann Wolfgruber.

Gefälschtes Diplom vorgelegt

Die heute 37-Jährige habe zwar tatsächlich ein Medizinstudium an der Universität in Graz begonnen, sei aber wegen mangelhafter Leistungen nie über den ersten Studienabschnitt hinausgekommen. Davon habe die St. Johannerin in ihrer Heimat aber nichts erzählt, sondern eines Tages ein gefälschtes Diplom vorgelegt und sich den Titel in ihren Papieren eintragen lassen, so Wolfgruber.

Chronischer Geldmangel und Betrügereien

Als vermeintliche Frau Doktor seien der Frau dann problemlos Autos verkauft und Wohnungen vermietet worden. Weil die mutmaßliche Betrügerin keine feste Arbeit habe und unter chronischem Geldmangel leide, habe sie ein „regelrechtes Loch-auf-Loch-zu-System entwickelt und sich obendrein in Pfandbetrügereien verwickelt“, so die Ermittler.

So soll die Frau unter anderem bereits gerichtlich gepfändete Gegenstände aus ihrer Wohnung verkauft oder vor dem Gerichtsvollzieher versteckt haben. Nach Abschluss der umfangreichen Ermittlungen wurde die 37-Jährige bei der Staatsanwaltschaft in Salzburg angezeigt. Der Pongauerin drohen bei einer Verurteilung bis zu drei Jahre Gefängnis.