Großvenediger-Nachteinsatz: Vater, Sohn gerettet

Bei einem schwierigen Einsatz in der Nacht auf Mittwoch haben Einsatzkräfte zwei Deutsche vom Nordgrat des Großvenedigers (3.657 m) gerettet. Der 75-jährige Münchner und sein 15-jähriger Sohn waren erschöpft und unterkühlt.

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Gerald Lehner

Großvenediger

Die beiden Kletterer aus Bayern scheiterten am späten Nachmittag an der Schlüsselstelle des Nordgrates und kehrten um. Beim so genannten „Meynow-Schartl“ in 3.400 Metern Seehöhe - einst benannt nach einem der Erstbegeher - verstiegen sie sich und konnten in der steinschlaggefährdeten Wand nicht mehr weiter. Sie baten mit dem Mobiltelefon um Hilfe.

Auch Bergführer beteiligten sich

Wegen des Nebels, starker Bewölkung und Sturmes war ein Hubschraubereinsatz nicht möglich. So stieg ein Team der Bergrettung Neukirchen mit 14 Mann zu den Bayern auf. Auch einige staatlich geprüfte Bergführer, die mit Gästen auf der Kürsinger Hütte zu Gast waren, beteiligten sich an dem Rettungseinsatz.

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„Wegen Steinschlag sehr gefährlich“

Während des Aufstiegs der Retter regnete es zeitweise stark. Das Team traf gegen Mitternacht in der Wand beim Nordgrat ein. Es versorgte die Bayern mit heißem Getränk und Essen. Die Bergung sei wegen der Steinschlaggefahr sehr gefährlich gewesen, sagt Ortsstellenleiter Franz Gassner von der Bergrettung Neukirchen. Im Morgengrauen kam das Duo mit dem Team bei der Kürsinger Hütte an.

Der 75-Jährige war so erschöpft, dass er Mittwochvormittag von der Hütte den Weg ins Tal nicht mehr schaffte. Er wurde vom Team eines Notarzthubschraubers an Bord genommen und ins Krankenhaus geflogen.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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