Müll, Fäkalien: Ärger über Wildcamper

Wildcamper oder Badegäste sorgen im Hitzesommer auf der Gaisbergspitze, auf anderen Bergen, an Seen und Badeplätzen zunehmend für Ärger: Es bleiben immer mehr Müll und Fäkalien zurück, klagen Anrainer.

In den vergangenen Jahren hat sich der zur Stadt Salzburg gehörende Parkplatz auf der Spitze des 1.287 Meter hohen Gaisbergs zu einer immer beliebteren - wenn auch nicht offiziellen - Übernachtungsmöglichkeit für Campingbusse entwickelt.

Abfall „bleibt liegen, Toilettkübel in Wald geleert“

Problematisch seien allerdings die Hinterlassenschaften und das Verhalten einiger, ärgert sich Heinz Reifecker, einer der Wirte auf der Gaisbergspitze: „Wir haben schon des Öfteren beobachtet, dass der ganze Müll heroben liegenbleibt. Wir bemühen uns, dass wir am Berg heroben alles sauber halten, wir machen Bergputzaktionen. Was ganz schlimm ist: Wenn sie mit den großen Campern heroben sind und ihre Toilettenkübel dann irgendwo in den Wald hinunterleeren. Das ist ein Wahnsinn, das sollte nicht sein. Es werden Lagerfeuer gemacht - dabei ist es trocken heroben und es kann anbrennen.“

Campingbusse stehen nach Beobachtungen der Wirte mitunter mehrere Tage lang auf dem Parkplatz. Rundherum wurden in den vergangenen Jahren zwar zusätzliche Mülleimer aufgestellt. Nächtliche Gäste nutzen diese aber nicht immer, wie zum Beispiel Fotos vom vergangenen Wochenende zeigen.

Stadt Salzburg will mehr kontrollieren

Die Stadt Salzburg ist sich der Probleme auf der Gaisbergspitze bewusst, sagt Gaisberg-Koordinator Winfried Herbst: „Obwohl oben viele Papierkörbe sind, wird immer wieder etwas hinterlassen. Das ist eine ungute Geschichte. Wir haben jetzt von der Stadt vermehrt Kontrollen durchgeführt und hoffen, dass wir auf diese Art und Weise zumindest den Wildwuchs eindämmen.“

Wenn das nichts hilft, könne die Stadt „zumindest Schilder aufhängen, die auf das Campierverbot hinweisen und zweitens dann allenfalls das Befahren mit Campingbussen oder Wohnwägen auf den Gipfel ab der Zistelalm überhaupt untersagen“, sagt Herbst. „Das wäre rechtlich möglich.“

„Bestialischer Gestank“ im Wald am Mondsee

Ärger über die Hinterlassenschaften von Wildcampern und Freizeitgäsetn gibt es aber auch an dem zu St. Gilgen gehörenden Südufer des Mondsees: „Dadurch, dass da nirgendwo Toilettanlagen sind und immer doch über 100 Leute anwesend sind, müssen sie ihre Notdurft da im Wald verrichten. Das ist immer ein bestialischer Gestank“, schildert Anrainer Bernhard Eder. „Und die Camper, die über Nacht da bleiben, lassen auch gerne ihren Müll zurück, der dann durch den Wind einfach verweht wird. Das ist eigentlich eine Verschandelung der schönen Gegend.“

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Ärger über Wildcamper

Die Hinterlassenschaften von Wildcampern und Badegästen sorgen auf dem Gaisberg bzw. am Südufer des Mondsees für Ärger.

Anrainer fordern jetzt von der Gemeinde St. Gilgen und den Bundesforsten als Grundstückseigentümer eine Lösung der Situation. Doch da widersprechen sich die Zuständigen: Der St. Gilgener Bürgermeister Otto Kloiber (ÖVP) sagt, dass die Bundesforste als Grundbesitzer verantwortlich seien. Die Bundesforste lassen ausrichten, dass die betroffene Stelle nach dem Waldgesetz öffentlicher Grund sei - und damit Zuständigkeit der Gemeinde.

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