So viele ausgesetzte Katzen wie nie

Noch nie seien so viele Katzen ausgesetzt worden wie heuer zur Ferienzeit. Das beklagen die Tierschützer von der Pfotenhilfe aus Lochen im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich.

Es vergehe kein Tag ohne Anruf wegen herrenloser Katzen oder ganzer Katzenfamilien. Für mehr als 100 ausgesetzte Katzen ist der Tierschutzhof der Pfotenhilfe in Lochen derzeit Heimat. Heuer sei eine regelrechte Katzenschwemme zu beobachten, meldet Geschäftsführerin Johanna Stadler - besonders stark der Zustrom seit Beginn der Ferienzeit Anfang Juli, sagt Stadler.

„Ein Grund ist sicher die Sommerzeit. Die Leute wollen auf Urlaub fahren oder ins Bad gehen und haben keine Lust, sich um irgendwelche Tiere zu kümmern. Dazu kommt aber noch eines der größten Probleme, die wir beim Tierschutz in Österreich haben, nämlich die fehlenden Kastrationen bei Katzen. Daher werden immer wieder neue Kätzchen geboren, für die es keinen Platz gibt.“

„Aussetzen eines Tieres ist strafbar“

Derzeit würden sich auch keine Interessenten für die Katzen melden. Ein Haustier auszusetzen, gilt allerdings als Tierquälerei und ist strafbar, warnt Stadler. "Das ist laut Paragraph 222 des Strafgesetzbuches mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bedroht. Sehr problematisch ist aus Sicht des Tierschutzes allerdings, dass die Judikatur damit nach wie vor sehr sanft umgeht. Haftstrafen werden eigentlich so gut wie nie ausgesprochen.

Von Seiten des Tierschutzes können wir uns nur wünschen, dass zumindest so hohe Geldstrafen verhängt werden, dass man ein Tier niemals aussetzt, sondern zum Tierheim geht, dort ehrlich sagt, was Sache ist, und das Tier abgibt. Interessenten für die Katzen gibt es jedenfalls erfahrungsgemäß erst wieder im Herbst."

Links: