Mann in Kirchenasyl: Anwalt kritisiert Ministerium

Drei Wochen nachdem der pakistanische Asylwerber Ali Wajid einen zweiten Asylantrag gestellt hat, habe das Innenministerium noch nicht reagiert. Das kritisiert Wajids Rechtsanwalt Peter Perner. Er wirft den Behörden vor, sie würden den Asylantrag „totschweigen“.

Um ihn vor der Abschiebung ins Heimatland zu schützen, wurde dem pakistanischen Lehrling vor vier Wochen Kirchenasyl gewährt. Rechtlich gesehen existiert dieses Asyl aber gar nicht. In einem Video meldete sich der 23-Jährige kürzlich auf Facebook zu Wort, verwies auf seine Verzweiflung über das lange Warten wegen seinen zweiten Asylantrags. Er teilte mit, dass er unbedingt wieder als Kochlehrling in Salzburg arbeiten wolle.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Ali Wajid: Anwalt kritisiert Behörden

Bis heute habe Wajids Anwalt keine Reaktion auf den zweiten Asylantrag bekommen. Der Anwalt vermutet es könnte Taktik dahinter stecken

Erster Antrag in allen Istanzen abgelehnt

Nach einem negativen Asylbescheid hatten ihn seine Unterstützer ins Stift St. Peter gebracht - weil er ein Vorzeigebeispiel gelungener Integration sei. Seitdem ist er dort. Nachdem auch der Verwaltungsgerichtshof den ersten Asylantrag des Pakistaners ablehnt hatte, stellte Anwalt Peter Perner einen weiteren Antrag - mit dem Hinweis, dass der Mann wegen des Kirchenasyls in Salzburg nun in seiner muslimischen Heimat gefährdet sein könnte.

Bis heute habe er keine Reaktion vom Innenministerium zu diesem weiteren Antrag erhalten, so Perner: „Ich habe keine Erklärung für dieses Verhalten. Prinzipiell müsste eine Einvernahme erfolgen. Die ist bisher nicht erfolgt. Es kann mit der Urlaubszeit zu tun haben, aber natürlich auch Taktik dahinterstecken.“

Aus dem Büro des zuständigen Innenministers Herbert Kickl (FPÖ) heißt es auf diese Kritik aus Salzburg: "Einzelfälle wie dieser werden nicht kommentiert.“

Link: