Unwetter legen öffentliches Leben lahm

Wegen schwerer Gewitter mussten in der Nacht auf Donnerstag in Stadt und Land Salzburg viele Feuerwehren ausrücken. Auch Blitze richteten Schäden an. Stark betroffen waren neben Gemeinden im Bergland auch die Landeshauptstadt und die Festspiele.

viele feuerwehreinsätze

ORF

Hunderte Feuerwehrleute waren landesweit im Einsatz

Im Landeskrankenhaus musste aus einem Gebäude Wasser abgepumpt werden. Grelle Blitze, heftiger Donner, durch den Sturm umgestürzte Bäume und Starkregen machten in allen Stadtteilen Einsätze von Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr nötig.

Über die Kanalisation können vielerorts die Regenmengen nicht mehr abfließen. Überflutete Wohnungen, Wasser in Kellern und Tiefgaragen, umgestürzte Bäume und Bauzäune veranlassen viele Bewohner, den Notruf zu wählen. Mehr als 60 Feuerwehrmänner aus der Stadt Salzburg waren bis tief in die Nacht mit Pumparbeiten beschäftigt.

Bildergalerie aus der Stadt:

Festspielbesucher durchnässt

Auch die Salzburger Festspiele bekamen die Wassermassen ab. Während des Solistenkonzerts von Grigory Sokolov im Großen Festspielhaus wurde es plötzlich für einige Zuschauer nass. Das historische Grabendach war leck, sagte der für die Erhaltung der Festspielhäuser zuständige Marcus Piso: „Der sintflutartige Regen war für die Abläufe im Dach zu viel. Wir werden jetzt das Dach kontrollieren und kleine Undichtheiten beseitigen.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Regen im Festspielhaus

Auch die Besucher im Festspielhaus waren nicht sicher vor den Regenmassen. Ein Konzert musste unterbrochen werden

Amateur-Video aus dem Festspielhaus:

Das Konzert wurde nach einer längeren Pause fortgesetzt und Sokolov entschädigte das Publikum mit Extrazugaben. Und auf dem Kapitelplatz musste die Opernfilmaufführung der „Siemens-Festspielnächte“ auf der großen Videowand wegen der Unwetter abgebrochen werden.

Teure Technik der Nuklearmedizin geschützt

Auch Mitarbeiter im Landeskrankenhaus in Salzburg-Mülln alarmierten die Einsatzkräfte. Einsatzleiter Stefan Krakowitzer von der Berufsfeuerwehr sagte, in der Nuklearmedizin habe es Wassereintritte gegeben: „Wir haben geschaut, dass die sehr teuren Medizingeräte keinen Schaden abbekommen.“

Patienten und Personal waren nicht in Gefahr. Ab ca. 20.00 Uhr läutete in der Leitstelle der Berufsfeuerwehr pausenlos das Telefon. Entspannung gab es erst nach Mitternacht: „Es war sehr intensiv. Am Anfang gab es ununterbrochen Notrufe, als das Unwetter über die Stadt hereinbrach.“

Zahlreiche Einsätze auch im Bergland

Auch im Oberpinzgau waren Feuerwehren wegen Überflutungen und Vermurungen im Unwettereinsatz. Mittersill, Neukirchen, Wald und Bramberg bekamen einiges ab, im Pongau waren es Dorfgastein und im Flachgau Wals und Hallwang.

Bildergalerie aus Bramberg: