Gesundes Altern: Nur 30 Prozent Genetik

Ein langes Leben ohne Krankheit ist kein unerfüllbarer Wunsch, sondern kann durch die persönliche Lebensführung beeinflusst werden. Welche Maßnahmen dazu beitragen versucht die Alternsforschung herauszufinden.

Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt stetig. Konkret hat sie sich seit dem Jahr 1900 um 35 Jahre erhöht. Die große Herausforderung ist das gesunde Altern, denn häufig ist das Altern mit vielerlei Krankheiten verbunden - jeder zehnte Österreicher über 65 leidet an Gebrechlichkeit.

Doch Viele verschiedene Faktoren sind ausschlaggebend dafür, dass man gesund altert - unter anderem regelmäßige Bewegung und ein moderates Krafttraining. Dabei geht es darum, Mobilität und Selbständigkeit und damit Lebensfreude auch im Alter zu erhalten und Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit möglichst lange hinauszuzögern.

Gesunde Ernährung viel wichtiger als Gene

Peter Weiler ist Internist in der Klinik St. Veit (Pongau) und berät seit langem zum Thema gesundes Altern. Genetik spiele dabei nur zu 30 Prozent eine Rolle, erklärt der Mediziner. Ernährung habe dagegen einen wesentlich höheren Einfluss darauf, den Zelltod hinauszuzögern und die Zellen fit zu halten. Ausschlaggebend dafür, seien sekundäre Pflanzenstoffe: „Eigentlich sind das Substanzen mit denen sich Pflanzen gegen Bakterien, Viren oder Pilze schützen. Wenn wir selbst diese Substanzen aufnehmen indem wir Gemüse oder Obst essen, können wir uns dadurch selbst schützen und Alterungsvorgänge dadurch bremsen,“ sagt Weiler.

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Gesund Altern durch Ernährung und Bewegung

Die Alternsforschung beschäftigt sich mit der Erforschung jener Faktoren, die dabei helfen, gesund älter zu werden

Gemüsesorten wie Brokkoli, Artischocken, Tomaten und Karotten verfügen über einen besonders hohen Anteil dieser positiven Inhaltsstoffe, ebenso Beeren und blaue Weintrauben. Zucker in jeder Form hingegen fördert den Alterungsprozess. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt maximal 25 Gramm Zucker pro Tag, durchschnittlich wird jedoch viermal soviel konsumiert. Gemeinsam mit Proteinen geht Zucker eine verhängnisvolle Bindung ein - die Glykation, erklärt Weiler: „Hat man davon zu viel, kommt der Schutzmechanismus der Zellen nicht mehr hinterher und das führt zur Alterung, sowohl optisch - etwa durch Falten - aber auch innerlich, an den Organen und Gefäßen.“

Tanzen trainiert Körper und Geist

Psychische Gesundheit ist ein weiterer Schlüssel für gesundes Altwerden. Dazu zählen generationenübergreifende soziale Kontakte ebenso wie die Notwendigkeit, das Gehirn auf vielerlei Art fit zu halten - unter anderem auch durch Tanzen, empfiehlt Andreas Kaiser, Leiter der Abteilung Psychologie an der Christian-Doppler-Klinik: „Weil nämlich genau beim Tanz Bewegung, Koordination, Merkfähigkeit und Soziales Miteinander trainiert werden und der Tanz dadurch zu einer sehr guten Nutzung des Gehirns führt.“

Werden diese Tipps eingehalten, kann der persönliche Lebensstil viel dazu beitragen, Körper und Geist im Alter möglichst lange fit und gesund zu halten.